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Angeseilt in der Felswand

Felssicherung

Von Robert Haas

Bis in die 1970er-Jahre wurden viele Felssicherungsarbeiten durch die kantonalen Unterhaltsdienste ausgeführt. Die Massierung der Vorkommnisse förderte spezialisierte Unternehmen für die Arbeit am Seil. Die Abwehr von Naturgefahren ist tief mit unserer Geschichte verbunden, der Wachstumsmarkt war geschaffen für uns.

Steigende Bedeutung

Wie viele Tätigkeiten haben sich die Felssicherungsarbeiten in den letzten 60 Jahren deutlich verändert. Die Anforderungen der Gesellschaft an die Sicherheit beim Wohnen, Arbeiten oder auf der Strasse sind massiv höher. Ein Steinschlag auf einer Nationalstrasse darf nicht mehr vorkommen. Siedlungen müssen besser geschützt werden. Zudem wird vermehrt an Orten gebaut, wo früher niemand daran gedacht hätte.

Felsblock oberhalb Giswil, 1960
Felsblock oberhalb Giswil, 1960

Die Auswirkungen der Erderwärmung kommen hinzu: Auftauen von Permafrost, Starkregen, Hochwasser. Die Häufung grösserer Fels- und Bergstürze – wie am Gotthard, der Axenstrasse, dem Lopper, an der Grimsel – brachten weiteren Druck auf die verantwortlichen Stellen: Niemand will die Verantwortung tragen müssen. Und Infrastruktur-Unterbrüche kosten immense Summen. Das führte zu gross angelegten Investitionen in die Steinschlagsicherheit mit Schutzverbauungen. Dieser Trend hält an und der Markt wächst weiter. Steinschlagnetze wurden intensiv weiterentwickelt und halten unglaubliche Energien auf. Im November 1995, auf der ersten Ausgabe des Felssplitters, zeigte das schwarz-weisse Titelbild Felsreinigungsarbeiten über dem Urnersee. Es begann eine extreme Spezialisierung mit Felssicherungsbaustellen in der ganzen Schweiz und auch im Ausland. Das starke Wachstum im Felssicherungsmarkt führte zu Innovationen im Bereich des Inventars. Eigenentwicklungen sind das Produkt daraus: Bohr-LKWs, Montagebühnen, helikoptertaugliche Hilfsmittel sowie Steinschlag- und Lawinenschutzsysteme.

Die Arbeit und Technik

Wurde früher sitzend auf einem Holzbrett und hängend an einem Hanfseil gearbeitet, ist heute eine professionelle Ausbildung und Ausrüstung bei Felsreinigungen gesetzlich vorgeschrieben. Wir sprechen hier vom Arbeiten am hängenden Seil, wo verschiedene Zertifizierungsstufen vorgegeben sind. Sicherungsarbeiten an labilen Felspartien sind heute technisch kontrollierbarer. Die neuen Bohrgeräte, Hebebühnen, der Helikoptereinsatz und die Vermessungstechnik bringen massive Unterstützung. Dazu kommen verbesserte Überwachungsinstallationen. Die Erfahrung ist aber immer noch eines der wichtigsten Kriterien. Sie bestimmt den Bauablauf, die Risikoeinschätzung und den daraus resultierenden Erfolg. Mitarbeitende in diesem Spezialgebiet verfügen über ein breites technisches Fachwissen: Maschinenhandhabung, Beton- und Injektionsarbeiten, Montagekenntnisse und die Arbeit mit Helikoptern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzungen für die Kurse. Es ist ein neues Berufsbild entstanden: Felssicherer / Felssicherin. In diesem Bereich arbeiten Menschen, die selbstständig und versiert ihre Aufgaben umsetzen. Vielfach junge Leute, welche ihr Hobby zum Beruf machen. Auch die persönliche Ausrüstung ist perfektioniert worden. Damit die Handhabung sitzt, führen wir jährlich interne Ausbildungsmodule durch. Die Arbeitssicherheit steht immer im Vordergrund!

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