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«Perspektiven bieten»

Die Inhaberfamilie Gasser

Interview von Pascal Limacher

Heute ist die Gasser Felstechnik AG im Besitz der vierten Generation der Familie Gasser. Die drei Eigentümer Mira, Sebastian und Ambros Gasser sprechen im Interview über ihre Rolle im Familienunternehmen und wofür sie sich begeistern.

Pascal Limacher: Was bedeutet euch persönlich das 100. Jubiläum?

Sebastian Gasser: Bereits während der Kindheit hat uns die Firma stark geprägt, wir sind mit ihr aufgewachsen. Wir wurden auf Baustellen mitgenommen. Es bedeutet mir sehr viel, zu sehen, wie und in welche Richtung sie sich entwickelt hat.

Ambros Gasser: 100 Jahre sind doch für mein Alter kaum fassbar. Es erfüllt einen mit Ehrfurcht und grossem Stolz, ein Teil dieser Geschichte zu sein.

Mira Gasser: Ich finde es schön, zurückzuschauen und zu sehen, dass man früher und auch heute in der herausfordernden Marktsituation als Firma bestehen kann. Mit viel Fleiss, motivierten Mitarbeitenden, kreativen Ideen und hochstehender Qualität. Und das seit 100 Jahren.

Die Inhaberfamilie Gasser
Mira (l), Sebastian und Ambros Gasser. Bild: © Rabea Hüppi

Das Motto des Jubiläums lautet «Innovation aus Erfahrung».

Ambros: Dieses Motto soll sinnbildlich sein für alle Mitarbeitenden, die diese 100 Jahre mitgeprägt haben. Sind es doch sie, die den Erfahrungsschatz gefüllt und daraus Innovation entwickelt haben.

Was fasziniert euch an der Gasser Felstechnik?

Sebastian: Die Vielfältigkeit und daraus entstehende Synergien unserer Abteilungen sind schon recht faszinierend. Auch das Engagement, verbunden mit dem immensen Know-how, beeindruckt mich sehr.

Ambros: Neben meinem allgemeinen Interesse am Realisieren von Bauten sind es natürlich die Arbeiten am und im Fels. Dieses Brachiale des Felsens. Für Aussenstehende nicht alltägliche Projekte sind für uns tägliches Brot. Mit einer überschaubaren Unternehmensgrösse haben wir einen doch hohen Bekanntheitsgrad in der Bauwelt.

Nach einer sorgfältig geplanten Nachfolgeregelung ist die Firma im Herbst 2017 an euch, die vierte Generation, übertragen worden. Wie habt ihr diesen Prozess erlebt?

Sebastian: Es war eine turbulente Phase in meinem Leben. Ein Prozess ist auf dem Blatt strukturiert und klar. In der Umsetzung kommen zahlreiche unvorhergesehene Herausforderungen hinzu. Diese galt es zu strukturieren und einzuordnen. Ich denke, es war für alle Beteiligten eine Lebensschule, verbunden mit einem gemeinsamen Ziel.

Mira: Es war für alle ein wichtiger Prozess. Auch wir als Geschwister fanden dabei heraus, wie wir geschäftlich zusammen funktionieren und uns ergänzen

War für euch schon immer klar, die Firma eurer Eltern übernehmen zu wollen?

Mira: Nein, das war es nicht. (schmunzelt) Wir wurden nie dazu gedrängt, in die Firma einzusteigen. Jeder von uns konnte seinen gewünschten Weg gehen. Ich habe eine betriebswirtschaftliche Richtung eingeschlagen. Nun hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass ich mit meinem Werdegang einen Beitrag leisten kann.

Sebastian: Nach meinem Militärdienst, während der Arbeit in der Felssicherung und im Spezialtiefbau, ist mein Interesse gewachsen, mich aktiv im Familienunternehmen zu engagieren. Als ich in der Schule nach meinen beruflichen Wünschen gefragt wurde, antwortete ich damals: Ich möchte organisieren. Organisation prägt mein Berufsleben.

Seit der Wahl vom 10. Dezember 2021 ist die Inhaberschaft nun komplett im Verwaltungsrat vertreten. Wie seht ihr euer zukünftiges Engagement für die Firma?

Die Inhaberfamilie Gasser
Die vierte Generation. Bild: © Rabea Hüppi

Sebastian: Zurzeit bin ich noch aktiv im operativen Geschäft eingebunden. Ich erlebe dies als sehr spannend und lerne jeden Tag hinzu. Ich sehe mein zukünftiges Engagement jedoch im strategischen Bereich, in der Weiterentwicklung des Managementsystems, in der Aus- und Weiterbildung sowie in der Unterstützung unseres CEOs.

Ambros: Ich werde im Verwaltungsrat meine Erfahrungen einbringen, die ich in anderen Baufirmen gemacht habe und immer noch mache. Die Aussensicht ist eine Chance. Weiter möchte ich den Anstoss bringen, gewisse festgefahrene Ansichten im Bauwesen zu hinterfragen.

Mira: Ich werde nicht operativ in der Firma arbeiten. Ich werde im Verwaltungsrat tätig sein als Vertreterin der Familie Gasser und auch der Frauen. Mit meinem Hintergrund werde ich bei Personalthemen sicherlich Ideen einbringen können, die uns fit für die Zukunft machen. Damit wir unter anderem als Arbeitgeber attraktiv bleiben.

Wie profitiert ihr persönlich von euren erfahrenen Verwaltungsratskollegen Toni Hofer, Hanspeter Bonetti und Ruedi Riebli?

Sebastian: Ich führe zahlreiche Baustellen unter der Projektleitung von Hanspeter und profitiere von seiner immensen Erfahrung auf dem Bau. Ich schaue genau hin, wie er an Problemlösungen herangeht. Interessant sind für mich auch unsere konstruktiven Diskussionen.

Ambros: Innovation aus Erfahrung, das Jubiläumsmotto sagt dazu schon recht viel. Die Herren haben einen riesigen Fundus an unterschiedlichen Erfahrungen. Es ist unsere Aufgabe, möglichst viel von diesem Wissen abzuholen und damit in die Zukunft zu gehen.

Welche Stärken bringt ihr in den Verwaltungsrat ein?

Mira: Wir ergänzen uns gut, jeder hat seine Stärken. Sebastian kennt die Firma sehr gut von innen und hat in den letzten Jahren die Thematik Arbeitssicherheit vorangetrieben. Er bringt Erfahrung im Qualitätsmanagement sowie als Bauführer mit. Er ist nah bei den Leuten und hat die nötige Ruhe und mentale Belastbarkeit. Ambros verfügt über eine sehr solide bautechnische Erfahrung aus verschiedenen Baubetrieben. Er kennt den Baumarkt, interessiert sich für Finanzen, hinterfragt und ist kritisch. Seine Entscheidungsstärke tut uns gut, immer begleitet von einer guten Prise Humor! (lacht) Ich bringe Wissen aus dem Personalwesen eines Grossunternehmens mit. Gleichzeitig habe ich eine gewisse neutrale Sichtweise und bin eine strukturierte und organisierte Person.

Die Inhaberfamilie Gasser
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung

Mit welchen Veränderungen ist zu rechnen?

Sebastian: Der Verwaltungsrat verjüngt sich mit dem Eintritt meiner Geschwister und es halten neue Persönlichkeiten Einsitz. Aber mit grossen Veränderungen für die Firma ist nicht zu rechnen, wir bleiben unserem Kurs treu.

Mira: Der eingeschlagene Weg der Firma soll weiterverfolgt werden. Auch die bisherigen Werte tragen wir weiter.

Welche Werte sind das?

Ambros: An oberster Stelle muss die Qualität stehen. Qualität kann man nur erreichen, wenn das Know-how vorhanden ist. Know-how erreicht man nur mit kompetenten, engagierten, langjährigen Mitarbeitenden. Somit ist es die Aufgabe der Firma, Mitarbeitende langfristig zu binden und diese laufend weiterzubilden.

Mira: Motivierte Mitarbeitende sind unser wichtigstes Kapital. Dies muss in der Firmenkultur spürbar sein, beispielsweise durch eine gute Führungskultur, attraktive Arbeitsbedingungen, soziales Engagement, Investitionen in Weiterbildungen. Zudem muss die Firma innovationsfähig bleiben.

Motivierte Mitarbeitende sind unser wichtigstes Kapital.

Mira Gasser

Die vierköpfige Geschäftsleitung um CEO Matthias von Ah führt das Unternehmen operativ. Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung aus?

Sebastian: In unseren monatlichen Sitzungen zwischen Verwaltungsrat und CEO werden Informationen aus dem operativen Geschäft, Ideen, Vorschläge und Bedenken ausgetauscht. Wir unterstützen die Geschäftsleitung als Sparringspartner und legen gemeinsam Ziele und Massnahmen fest, um unsere Firma sicher und stabil zu führen. Dies ist auch der Fokus unseres Verwaltungsratspräsidenten Toni Hofer.

Welchen Stellenwert hat die Ausbildung von Lernenden?

Ambros: Jedem in der Schweiz sollte bewusst sein, dass die Ausbildung von Lernenden zentral ist. Für uns als Firma mit dem Standort Lungern und dem kleinen Einzugsgebiet ist es Pflicht, sich der Ausbildung in hohem Masse zu widmen. Aus den Lernenden schöpfen wir unseren Nachwuchs für alle Stufen. Es ist unsere Aufgabe, den jungen Menschen aus der Region eine berufliche Perspektive zu bieten.

Neben der Arbeit: Wofür begeistert ihr euch?

Sebastian: Mich begeistern die vielfältigen Sportmöglichkeiten in unserer beeindruckenden Natur. Sei es beim Wandern, Schwimmen oder Kiten im Sommer. Oder Skitouren und Snowboarden im Winter. Lungern bietet diese Lebensqualität.

Ambros: Ich begeistere mich für meine Familie, den Fussball, gutes Essen und noch besseren Wein.

Mira: Meine Familie und meine zwei kleinen Jungs stehen momentan im Zentrum. Da bleibt nicht viel Zeit für anderes. Ich mag es aber, im Winter auf dem Snowboard zu sein. Und im Sommer schwimme ich gerne in der Berner Aare oder im Lungerer- und Sarnersee. Zudem mögen wir alle drei gutes Essen. Das gibt es immer, wenn wir uns treffen.

Machen wir ein kleines Entweder-oder-Spiel: Kino oder Netflix?

Mira: Kino, aber ich war da schon ewig nicht mehr.
Ambros: Netflix habe ich nicht …
Sebastian: Netflix. Ambros, du musst mal zu mir kommen! (lacht)

Weihnachten oder Älplerchilbi?

Ambros und Mira: Weihnachten.
Sebastian: Nein, da bin ich der Älplerchilbi-Typ.

Montag oder Freitag?

Sebastian und Mira: Da müssen wir doch ehrlich sein. Freitag.

Blau oder orange?

Alle: Blau, definitiv!

Gehört Spass zur Arbeit?

Mira: Neben einem motivierenden Arbeitsinhalt ist ein guter Teamspirit etwas vom Wichtigsten. Da gehören Spass und Humor für mich automatisch dazu.

Gibt es jemanden, dem ihr speziell danken möchtet?

Sebastian: Ja, ganz klar unseren motivierten Mitarbeitenden! Sie sind mit Freude an der Arbeit, leisten täglich Grosses und bringen sich innovativ in unsere Firma ein. Wir schätzen auch sehr die konstruktive Zusammenarbeit mit unserer Geschäftsleitung, unserem Verwaltungsratsmitglied Hanspeter Bonetti und unserem Verwaltungsratspräsidenten Toni Hofer. Sie leisten mit ihrem engagierten Einsatz einen wesentlichen Beitrag für unser Familienunternehmen.

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