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Umgang mit Naturrisiken

Gastbeitrag

Von Dr. Josef Hess, dipl. Forstingenieur ETH und Regierungsrat des Kantons Obwalden

Titelbild: © Kanton Obwalden

In der Schweiz mit ihren Bergen, Gletschern, Bächen und Seen sind Naturgefahren eine ständige Bedrohung. Während unsere Vorfahren Naturkatastrophen als unvermeidbare und unbeeinflussbare Schicksalsschläge betrachteten, versuchen wir seit weit über hundert Jahren mit technischen und raumplanerischen Massnahmen, damit umzugehen. Vieles hat sich seitdem verbessert, aber auch in Zukunft werden uns Naturrisiken herausfordern.

Umgang mit Naturrisiken
Dr. Josef Hess, dipl. Forstingenieur ETH und Regierungsrat des Kantons Obwalden

Die Anfänge

Der Umgang mit Naturrisiken erfuhr im Laufe der letzten Jahrhunderte mehrmals grundlegende Veränderungen. Noch bis ins 17. Jahrhundert galten Naturkatastrophen als Ausdruck göttlichen oder teuflischen Handelns. Nicht selten wurde nach Unwetterereignissen vermeintlichen Hexen der Prozess gemacht, so auch 1629 in Giswil, der grössten Hexenjagd der Schweizer Geschichte. Mit der Aufklärung wuchs das Verständnis um die Gefahrenprozesse und die Überzeugung, sich mit technischen Mitteln dagegen schützen zu können. Zahlreiche Hochwasserkatastrophen im ausgehenden 19. Jahrhundert lösten schweizweit die Erstellung von Hochwasserschutzbauten und die Aufforstung von grossen Gebieten aus. Bis weit ins 20. Jahrhundert herrschte die Ansicht, dass den Naturgewalten mit technischen Mitteln und allenfalls mithilfe der Schutzwirkung des Waldes beizukommen sei. Naturkatastrophen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigten aber immer deutlicher die technischen und finanziellen Grenzen auf. Eine absolute Sicherheit ist nicht möglich und vor allem nicht finanzierbar. Auch müssen die Gefahren in ihrem Zusammenwirken und die Massnahmen gesamtheitlich mit ihren Wirkungen auf Umwelt und Gesellschaft beurteilt werden.

Umgang mit Naturrisiken
Grosse Schliere, 1897: Bau einer Wildbachsperre. Bild: © Kanton Obwalden

Zur integralen Betrachtung

Bereits Mitte der 1960er-Jahre entstanden erste Versuche einer gesamtheitlichen Beurteilung von Gefahren und der Planung von Schutzmassnahmen. Die ersten Integralprojekte, integrale Berglandsanierungen, wurden in Angriff genommen – der Kanton Obwalden spielte hier eine Vorreiterrolle. Heute ist dieses integrale Naturgefahrenmanagement eine Selbstverständlichkeit geworden. Wir haben mittlerweile gelernt, dass wir uns nicht beliebig ausbreiten können und unserem Wachstum Grenzen gesetzt sind. Mit dem Klimawandel, dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum werden sich diese Grenzen jedoch in Zukunft weiter verschieben. Damit wir trotz den Folgen des Klimawandels, wie zunehmenden Starkniederschlägen und auftauendem Permafrost, genügend geschützt bleiben, wird es auch vermehrt technische Schutzmassnahmen benötigen. Hierfür braucht es auch in Zukunft Spezialisten, welche über das nötige Fachwissen und die Erfahrung verfügen – Spezialisten wie die Gasser Felstechnik AG.

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