Pilatus Kulm (OW)
Die Pilatusbahnen erneuern für rund 55 Millionen Franken ihre steilste Zahnradbahn der Welt. Das Highlight sind sicherlich die neuen Triebwagen. Aber auch die Bergstation Kulm wird optimiert.
Im Zuge der Gesamterneuerung der Zahnradbahn optimieren die Pilatusbahnen ihre Bergstation auf Pilatus Kulm (2’132 m ü. M.) und gestalten diese durchgehend barrierefrei. Als auf alpine Infrastrukturen spezialisierte Unternehmung erhielten wir den Auftrag für den Bau eines Lift-Turms, einer Dreieckstütze, der notwendigen Fundationen und der Verbreiterung der Wartehalle. Die Arbeiten dauerten mit vier bis fünf Mitarbeitenden von Juni bis Oktober.
Der Lift-Turm
Um die Bergstation barrierefrei zu gestalten, waren bei den Planern aussergewöhnliche Ideen gefragt. Die Lösung wurde in einem Lift-Turm und einer Dreieckstütze aus vorgefertigten, per Helikopter flugfähigen Betonelementen gefunden: Ganz am Ende des Perrons wird aus den gestapelten Elementen ein Turm errichtet, in welchem später ein Lift eingebaut wird. Über eine Stahlkonstruktion oben am Turm gelangen die Gäste danach ebenerdig ins zweite Geschoss der Station. Um die Spannweite der Passerelle zu minimieren, wurde in der Mitte der Stahlkonstruktion eine 6 m hohe Dreieckstütze erstellt. Mit einem Kamow Ka-32 Helikopter wurden sämtliche 36 Betonelemente in einem Tag eingeflogen und durch unser Team aufeinander versetzt. An allen Ecken ist der Turm mit 240 t ins Fundament heruntergespannt.
Tücken des Gebirgsbaus
Baustellen im alpinen Raum stehen immer vor drei Herausforderungen: Die Logistik, das Inventar und das Wetter. So wurden über 200 t Beton und eine Vielzahl an Inventar mit Gütertriebwagen der Zahnradbahn transportiert. Das Baustellenpersonal kam ebenfalls täglich mit der Bahn zur Arbeit. Beim verrohrten Bohren der bis zu 24.5 m tiefen, vorinjizierten Mikropfahlfundation kam ein Schreitbagger zum Einsatz, welcher dafür über eine steile Baupiste unter den Stromleitungen hindurch und über die Geleise manövriert wurde. Die Schreitbagger wurden zum Pilatus hinaufgefahren. Das schlechte Wetter gab während der gesamten Bauzeit nur eine Handvoll Flugfenster frei.
Technische Daten
Betonfertigelemente 36 Stk.
Mikropfähle 14 Stk.
Beton 200 m3
Pascal Siegrist / Fabio Amstutz