Luftseilbahn Sörenberg – Brienzer Rothorn (LU)
Für die Gesamterneuerung der Luftseilbahn von Sörenberg auf das Brienzer Rothorn wurden wir mit der Erstellung dreier Stützenfundamente im steilen Gelände beauftragt.
Die Luftseilbahn verbindet den Luzerner Wintersportort Sörenberg mit dem Brienzer Rothorn und dessen prächtigem Ausblick auf die Alpenkette des Berner Oberlands. Mit dem Projekt «Retrofit» erneuern die Bergbahnen Sörenberg ihre Luftseilbahn auf das Rothorn, wobei wir den Auftrag zum Bau von drei Luftseilbahnstützen im alpinen Gelände zugesprochen erhielten. An den Bauarbeiten waren Spezialisten aus drei unserer fünf Abteilungen beteiligt.
Vorgefertigte Arbeitspodeste
Gestartet haben wir im Winter 2021 mit den Vorbereitungsarbeiten für die Arbeitspodeste im steilen Gelände, die bis zu 12 m hoch sind. Die Podeste wurden mithilfe des Engineering-Teams berechnet und in unserem Betriebscenter vorgefertigt. Nach der Wintersaison der Bahnen begannen wir im Frühjahr 2022 mit Felsräumungen oberhalb der Stützen und montierten zugleich die vorgefertigten Arbeitspodeste. Die Bauarbeiten geschahen unter laufendem Betrieb der Luftseilbahn, was uns in der Logistik gefordert hat. Die Arbeitspodeste dienten auch als Zwischenlager und waren deshalb wichtige Elemente in der Baulogistik.
Fundamente im Steilhang
Unsere Teams arbeiteten an allen drei Stützen gleichzeitig, um das kurze Zeitfenster der Sommer- Bauzeit einzuhalten. Zuerst wurden unter den bestehenden Fundationen mechanische Felsabträge durchgeführt, um Platz für die frischen Fundamente zu schaffen. Anschliessend haben wir die zum Teil bis zu 8 m hohen Schalungen erstellt. Den Beton beschickten wir mit der Luftseilbahn, wobei uns das engagierte Team der Bergbahnen Sörenberg optimal unterstützte.
Litzenanker ab Bahn
Nach diesen Betonarbeiten bohrten wir Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 150 mm mittels Leichtbohrlafetten. Darin versetzten wir die bis zu 25 m langen Seilanker zur Rückverankerung der Fundamente. Auch beim Einbau dieser Litzenanker waren wir auf die Mitarbeit des Bahnpersonals angewiesen, da diese von der Gondel aus versetzt wurden. Vorgespannt wurden die Anker über einen Messankerkopf, welcher mit einer Kraftmessdose ausgerüstet eine fortlaufende Überwachung der Ankerkraft ermöglicht.
Betonsockel
Damit schlussendlich die neuen Stützen im Sommer 2023 versetzt werden können, mussten noch Sockel mit dreidimensionalen Aussparungen aufbetoniert werden. Die Aussparungen werden benötigt, wenn die Stützen durch den Bahnbauer versetzt werden. Nach der Montage werden wir nochmals zum Einsatz kommen und diese Aussparungen ausbetonieren.
Technische Daten
Mechanischer Felsabtrag 300 m3
Konstruktionsbeton 450 m3
Bewehrung 30 t
Litzenanker 900 m
Pascal Siegrist