Weiherstrasse, Weggis (LU)
Für den Neubau eines Gewerbegebäudes haben wir eine bereits bestehende Baugrube weiter abgeteuft. Unmittelbar unterhalb der Kantonsstrasse und deren Stützfundamente entstand ein 13 m tiefer Einschnitt.
Im Auftrag der Josef Küttel AG, welche dort Bauherrin eines neuen Gewerbegebäudes ist, konnten wir zusammen mit der Gasser Felstechnik AG einmal mehr ein Baugrubenprojekt aus einer Hand realisieren. Im Frühjahr 2016 war die erste Projektphase der Baugrube realisiert worden. Bereits damals durfte die Gasser Felstechnik AG die rund 7.5 m hohe Nagelwand erstellen. Die daraus entstandene Fläche wurde zwischenzeitlich als provisorischer Abstell- und Lagerplatz benutzt. Hinsichtlich des damals bereits geplanten, jedoch noch unbekannten Ausführungszeitpunktes der zweiten Projektphase wurde die Sicherung permanent ausgeführt. Dazu waren vorinjizierte Gewindeanker verbaut worden.
Selbstbohranker
Nach 2016 folgte nun also im vergangenen Jahr die zweite Etappe. Die nochmals knapp 6 m hohe Wand wurde diesmal mit herkömmlichen Selbstbohrankern als temporäre Sicherung ausgeführt. Dies aufgrund der späteren Hinterfüllung des Neubaus. Denn sobald der Hohlraum zwischen Neubau und Baugrubenwand aufgefüllt ist, übernimmt das Gebäude selbst die Stützfunktion und die Anker werden hinfällig.
Technische Daten
Selbstbohranker temporär 280 Stk. / 2’090 m
Spritzbetonfläche 900 m2
Korrosionsschutz per Vorinjektion
Unter einer permanenten Verankerung versteht man gemäss Norm eine Nutzungsdauer von mehr als fünf Jahren. Diese wird im vorliegenden Fall durch eine Vorinjektion gewährleistet, welche den Anker wie eine zweite Haut schützt. So hat der Gewindeanker (hier ⌀ 28 mm) ein gewelltes Hüllrohr aus Kunststoff (⌀ 50 mm) um den Stahl herum. Der Hohlraum zwischen Stahlstab und Kunststoffhüllrohr ist mit Mörtel gefüllt. Dadurch erhöht sich der Korrosionswiderstand des Ankers. Die Anker werden bereits vorinjiziert auf die Baustelle geliefert. Durch die herstellerseitige Vorinjektion in Kombination mit der zusätzlichen Ummantelung, welche der Anker beim Ausinjizieren des Bohrlochs durch das Bauunternehmen erhält, ergibt sich eine permanente Verankerung.
Roger Berchtold