Soodstrasse, Zürich (ZH)
Am Zürcher Stadtrand konnten wir die Planung für eine rund 10 m tiefe Baugrube übernehmen. Enge Platzverhältnisse und unerwartete Baugrundeigenschaften forderten dabei Planung sowie Ausführung.
Zwischen zwei Wohnhäusern im Zürcher Quartier Leimbach wurde ein bestehendes Gebäude für den Neubau abgerissen. Aufgrund der nicht vorhandenen Ankerrechte bei der Rückwand wurde eine Sicherung mittels Rühlwand vorgesehen. Die beiden Seitenwände dagegen konnten über eine vernagelte Spritzbetonschale gesichert werden. Abgespriesst wurde die Rühlwand diagonal über die Ecken auf die beiden seitlichen Nagelwände. Für die Rühlwandständer wurden HEM-140-Stahlprofile in die verrohrte Bohrung Ø 273 mm gestellt.
Platzmangel lösen
Da sich der Neubau direkt an einer Hauptstrasse, der Soodstrasse entlang der Sihl, befand, waren die Installations- und Lagerflächen sehr begrenzt vorhanden. Die von nur einer Seite zugängliche Baugrube erforderte daher eine optimale Nutzung der verfügbaren Fläche. Zu Beginn musste eine Baupiste von der Strasse auf die 10 m höher liegende Rückseite der Grube erstellt werden, um die Zugänglichkeit für das Bohrgerät zu gewährleisten. Denn bevor mit dem Aushub begonnen werden konnte, galt es, auf Höhe des bestehenden Terrains zu bohren und die Träger der Rühlwand zu versetzen.
Setzungsempfindlicher Boden
Überwacht wurde die Baugrube laufend mittels geodätischer Spiegelmessungen. Dabei werden Lagen- sowie Höhenverschiebungen gemessen und die Verschiebungen zur Ursprungsmessung verglichen. Auf einer Tiefe von rund 3 m machten sich dann bereits deutliche Verschiebungen an der linken Seitenwand bemerkbar. Das zusätzliche Gewicht der Stahlabspriessung der Rühlwand in Kombination mit der unerwartet geringen Bodenstabilität auf besagter Seite führte zu vertikalen Setzungen der Nagelwand. So mussten Zusatzmassnahmen in Form längerer Anker vorgenommen werden.
Technische Daten
Selbstbohranker 150 Stk.
Bohrmeter Anker 900 m
Spritzbetonwand 380 m2
Stahl für Rühlwand 32 t
Fläche Rühlwand 150 m2
Roger Berchtold