Grimselsee (BE)
Unter winterlichen Bedingungen führten wir Unterhaltsarbeiten im entleerten Grimselstausee (1’908 m ü. M.) durch. Eine Herausforderung für Team und Logistik.
Der Grimselstausee bietet momentan einen ungewohnten Anblick – er ist nämlich komplett entleert für den Anschluss an die neue Spitallamm-Staumauer. Im Zuge der Entleerung lässt die Kraftwerke Oberhasli AG von verschiedenen Unternehmen gleich noch andere Bau- und Unterhaltsarbeiten durchführen.

Neues Schutzdach
Ab Dezember 2024 führten wir Felssicherungsarbeiten an einer steil abfallenden Uferwand aus, in der sich das Einlaufbauwerk zum Überleitungsstollen in den Gelmersee befindet. Durch diese Vorarbeiten geschützt, konnten wir uns dann im kalten Januar der Hauptaufgabe widmen: dem Ersatz des Schutzdachs beim Einlaufbauwerk. Das neue Dach schützt den Einlauf vor herabfallenden Felsbrocken und verhindert, dass Schutt in das Wasserkraftsystem gelangt.
Die alte, stark beschädigte Betonstruktur wurde entfernt und durch eine neue Spritzbetonkonstruktion ersetzt. Danach wurden vorfabrizierte Betonelemente in der Felswand versetzt. Die bis zu 1’900 kg schweren Fertigelemente wurden per Helikopter eingeflogen. Durch diese Bauweise konnte das Schutzdach innerhalb weniger Wochen fertiggestellt werden. Für unsere Mitarbeitenden erfolgte der Zugang dabei stets über einen Personenkorb an einem Drehkran.



Demontage Schütz
Allen Beteiligten war bewusst, dass trotz der detaillierten Planung einige Herausforderungen erst nach der Seeentleerung sichtbar werden würden. Der Schütz des Einlaufs Aare in den Umleitstollen ist nach der Entleerung des Sees in sich zusammengefallen – er hatte Baujahr 1925. Aufgrund der Gefahr, dass Stahlteile ins Stollensystem gelangen könnten, wurde eine vollständige Demontage erforderlich. Dieses anspruchsvolle Vorhaben konnten wir als A1H-Projekt von der Planung bis zur Ausführung umsetzen.
Die Demontage erfolgte mit Gasbrennern, um die massiven Stahlteile in transportierbare Stücke zu zerschneiden. Tiefe Temperaturen, fliessendes Wasser sowie schwere und verschmutzte Stahlteile erschwerten unserem Team die Arbeit. Eine besondere Herausforderung war deren Abtransport: Die schweren Elemente wurden mit einer hydraulischen Winde und der Unterstützung eines Schreitbaggers aus dem Stollen gezogen und per Helikopter ausgeflogen. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten wir dieses komplexe Vorhaben sicher und termingerecht realisieren.

Leistungen Felsreinigung, Fertigelementbau, Demontagen
Bauzeit Dezember 2024 – März 2025
Auftraggeber Kraftwerke Oberhasli AG
Robert Haas