Tunnel Ligerz, La Neuveville (BE)
Im steilen Abluftschacht des Tunnels Ligerz haben unsere Seilarbeitsspezialisten Rohre und Kabel demontiert. Der Rückbau erfolgte am hängenden Seil und in Nachtarbeit.
Beim Umfahrungstunnel von Ligerz wurde vor Kurzem der Fluchtstollen fertiggestellt. Damit verbunden war auch, die Löschwasserleitung neu zu verlegen und die alte zurückzubauen. Das Delikate daran war, dass die alte Leitung über den Abluftschacht zur Tunnelzentrale geführt wurde. Der Abluftschacht selbst ist 420 m lang und verläuft 40 ° steil nach oben zu den Entlüftungskaminen. Die Löschwasserleitung wurde ca. in der Mitte des Schachts seitlich eingeführt. Alte Kabel, die wir ebenfalls zurückbauen mussten, verliefen auf der gesamten Länge. Diese Konstellation erforderte spezielle Vorgehenslösungen, für welche wir durch unsere Vielseitigkeit Hand bieten konnten.
Planung der Installation
Die Begehung gemeinsam mit unserem Werkstattchef war immens wichtig: Hier wurden erste Ideen geschmiedet, wie wir den Rückbau organisieren und installieren könnten. Wir wollten im Schachtkopf eine Winde und im Schacht selbst einen Wagen installieren, mit welchem das Material gesammelt und nach unten gebracht werden kann. Bei der Detailplanung stellte sich dann heraus, dass es damit nicht getan ist. Wir mussten zuerst Strom, Licht, Wasser und eine Funkantenne installieren, bevor wir mit den eigentlichen Rückbauarbeiten beginnen konnten.
Anspruchsvoller Rückbau am Seil
Die Arbeiten durften nur in der Nacht, wenn der Tunnel für den Verkehr gesperrt und die Notlüftung blockiert war, ausgeführt werden. Zudem war das Ende des Bauzeitfensters auf Ende September vorgegeben. Das Sperr- und Entsperrprozedere dauerte jeweils relativ lange, sodass wir pro Nacht nur rund fünf Stunden im Schacht arbeiten konnten. Die Demontagearbeiten im Schrägschacht waren sehr anspruchsvoll und anstrengend. Man musste immer angeseilt sein, da man auf dieser Schrägfläche nicht frei stehen kann. Die Rohre haben wir aus den Betonfixierungen herausgetrennt und dann in transportfähige Stücke geschnitten.
Fristgerechter Abschluss
In der Technikzentrale wurden ebenfalls diverse Rohre demontiert, hierfür musste nicht am Seil gearbeitet werden. Und diese Arbeiten konnten wir jeweils vor der eigentlichen Nachtschicht ausführen, um unser Arbeitszeitsoll zu füllen. Schlussendlich konnten wir die Demontage im zur Verfügung stehenden Zeitfenster abschliessen.
Technische Daten
Abbruch Beton: 1 m3
Demontage Rohre / Schienen: 19.6 t
Demontage Kabel: 6.4 t
Alexander Sacchet
