Kárahnjúkar, Island
Nach 2015 und 2017 waren wir dieses Jahr erneut mit einem Felssicherungsteam in Island im Einsatz. Die Spezialisten schützten den Kárahnjúkar-Stausee des staatlichen isländischen Energiekonzerns Landsvirkjun vor Felsstürzen.
Ab auf die Insel: Dem nassen Schweizer Sommer entflohen, hatten sechs Felssicherungsspezialisten am 1. Juli begonnen, die grossen Container im knapp unter dem Polarkreis gelegenen Island zu entladen. Drei Wochen zuvor wurden die Container im Betriebscenter in Lungern bis zur Limite von 21 t mit Spezialinventar befüllt und zum Schifftransport verladen. Unser insgesamt dritter Einsatz in Island war geprägt von Sonnenschein bei Tag und Nacht und für das Land sehr milden Temperaturen.
Felsobjekte gesichert
Die Felssicherung über dem Kárahnjúkar-Staudamm gestaltete sich wie geplant als anspruchsvoll. Die Felsbeschaffenheit und Topografie unterscheiden sich deutlich von jener der Alpenländer und sind nicht einfach zu verstehen und einzuschätzen. Umso wichtiger war es, die Sicherheit an den Einsatzorten schnell zu erhöhen, insbesondere beim Hauptobjekt. Dies geschah durch eine erste Verseilung absturzgefährdeter Felsobjekte, Spritzbetonplomben mit Pfählen und Zugankern sowie Felsnägeln als Hauptsicherungsmassnahme. Schlussendlich wurde alles vernetzt und verseilt. Insgesamt bearbeiteten unsere Spezialisten so sechs Einzelobjekte.
Arbeit in zwei Schichten
Wir arbeiteten in zwei Schichten und wurden bei reiner Handarbeit am Berg und in der Logistik lokal unterstützt. Nicht einfach waren die Helikoptereinsätze, denn die lokalen Piloten verfügen nicht über die gleiche Erfahrung in solchen Materialflügen wie ihre Schweizer Berufskollegen. Nach 30 Tagen vor Ort durften wir ein weiteres Felssicherungsprojekt auf der Insel der Bauherrschaft Landsvirkjun übergeben.
Technische Daten
Seilanker 4 – 5 m 25 Stk.
Stabanker 5 – 10 m 170 Stk.
Bohrmeter 1’280 m
Netzabdeckung 600 m2
Drahtseil 16 mm 500 m
Spritzbeton 20 t
Entfernen von Grossblöcken 3 Stk.
Ruedi Degelo