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Infrastruktur im alpinen Raum

Das Bauen im alpinen Raum fordert alle Beteiligten immer wieder ausserordentlich. Hier sind Kompetenz und Durchhaltewille verschärft gefragt – wir schätzen diese Herausforderungen auf allen Stufen und setzen uns leidenschaftlich dafür ein, Kundenprojekten zum Erfolg zu verhelfen.

Erfahrungen nähren unsere Kompetenz. Es ist unsere Pflicht und Verantwortung, mit der Bauherrschaft und Projektleitung in jeder Phase konstruktiv und transparent zu kommunizieren. Im alpinen Umfeld sind diese Tugenden noch ausgeprägter gefordert. Nur wenn das Gesamtkonzept der Bauaufgabe greift, kann man den erschwerten Bedingungen gerecht werden. Auch in diesem Jahr waren wir im Hochgebirge im Einsatz. Allem gemeinsam sind die hohen Anforderungen an die Arbeitsvorbereitung und Logistik. Nur topmotivierte Mitarbeitende mit einem grossen Willen zu ausserordentlichen Leistungen und Flexibilität ermöglichen das erfolgreiche Bauen im alpinen Raum.

3’883 m ü. M. – Bergstation «Matterhorn glacier ride»

Felssicherungsarbeiten am Klein Matterhorn im Jahr 2015

Umfangreiche Sprengaushub- und Sicherungsarbeiten für die höchstgelegene Bergstation Europas der ihrerseits höchsten Dreiseil-Bahn der Welt.

Am 29. September wurde die welthöchste Dreiseilumlaufbahn auf das Klein Matterhorn in Zermatt eingeweiht. Ein grosses Bauwerk, welches uns im Bereich der Felstechnik während zweieinhalb Jahren immer Höchstleistungen abverlangt hatte. Während der gesamten Bauzeit haben wir verschiedenste Arbeiten wie Aushub, Sprengarbeiten, Stein- und Eisschlagschutz, Abdeckungen und Bauwerksanker ausgeführt. Eindrücklich ist diese neue Tourismusinfrastruktur in ihrer Exposition, und sie wird Menschen aus allen Weltteilen ein unvergessliches Erlebnis ermöglichen.

Felssicherung Klein Matterhorn
Bohrarbeiten am Klein Matterhorn (3’883 m ü. M.)

3’035 m ü. M. – Rothorn-Bahn, Mast 1

Durchführen von Tastbohrungen und komplexen Bodenstabilisierungen in steilem Gelände.

Im Frühjahr 2018 musste die Zermatter Rothornbahn ihren Betrieb einstellen. Die Verschiebungen im Untergrund des Mastens wurden seit fünf Jahren überwacht und haben sich immer weiter entwickelt. Die verankerten Betonfundamente haben sich verschoben, weil die Bodentemperatur mutmasslich anstieg und der kittende Permafrost damit seine Funktion einbüsste. Um das Baugrundmodell zu perfektionieren, wurden unter anderem Tastbohrungen von bis zu 20 m ausgeführt. Zusätzlich wurden die Löcher gefilmt und Inklinometer wie auch Piezometer versetzt – der Geologe konnte so die Problematik zielgerichtet dokumentieren. Daraus leiteten wir zusammen die möglichen technischen Massnahmen ab. Parallel dazu hat der Bahnhersteller den Masten mit technischer Perfektion nachgerichtet; dies erlaubte, die Bahn als Baustellentransportfahrzeug für die Stabilisierungsarbeiten zu nutzen.

Infrastruktur im alpinen Raum
Mast 1 der Rothornbahn oberhalb Zermatt mit der 2 × 36 × 5 m grossen Installationsplattform

Interne Entwicklungen

Die eigentliche Bodenstabilisierung war technisch und logistisch eine Herkulesaufgabe an diesem Steilhang. Die Installationsplattformen (2 × 36 × 5 m) haben wir mit der Gasser Engineering AG eigenständig entwickelt. Eine funktionelle Baustelleneinrichtung ist die Pulsader jeder Baustelle. Mit dem System «Rockstop-G» für den Steinschlagschutz kam eine weitere hauseigene Innovation zum Einsatz. In erfolgreicher Teamarbeit konnten die Massnahmen wie geplant durchgeführt werden, sodass die Bahn für den Skibetrieb wieder genutzt werden kann. Insgesamt haben wir 120 Bohrungen mit total 1’300 m Länge ausgeführt und 665 t Mörtel injiziert.

3’571 m ü. M. – Forschungsstation Sphinx, Jungfraujoch

Versetzen von Netzabdeckungen ab Helikopter im alpinen Steilhang.

Unter schwierigen Bedingungen erstellten wir im Jahr 2016 über der Forschungsstation Verankerungen, konnten die Arbeiten aber infolge Schneefalls nicht abschliessen. Im folgenden Jahr ergab es sich nie, dass der Steilhang schneefrei war und gleichzeitig stabiles Wetter für den verbleibenden zweiwöchigen Einsatz herrschte. Die noch zu verlegenden Netze mussten mit dem Helikopter verlegt werden. Hier half nun der zu warme Sommer 2018, sodass wir Mitte September die Felssicherungsarbeiten vervollständigen konnten.

Infrastruktur im alpinen Raum
Am Jungfraujoch werden Sicherungsnetze verlegt

2’542 m ü. M. – Albert-Heim-Hütte SAC

Umbau der exponierten SAC-Hütte und Neuerrichtung der Trinkwasserversorgung.

Nachdem wir im Sommer 2017 die Spannorthütte SAC – inklusive Planung und Bauleitung durch die Gasser Engineering AG – umgebaut hatten, stellte sich für dieses Jahr die Herausforderung Albert-Heim-Hütte (UR). Die 1918 erbaute Hütte wurde 1970 durch einen Anbau erweitert und 2014 ins kantonale Schutzinventar aufgenommen. Mit dem nun laufenden Umbau wird die Kapazität reduziert, dafür aber werden der Komfort für die Gäste und die Funktionalität für den Betreiber den heutigen Bedürfnissen angepasst.

Infrastruktur im alpinen Raum
Die Albert-Heim-Hütte SAC wird aufgewertet

Umfangreiche Arbeiten

Der Umbau umfasst auch die komplette Neuerstellung der Trinkwasserfassung inklusive 1’170 m Zuleitung zur Hütte. Teile des Gebäudes wurden abgebrochen, es wurden im Aushub 110 m3 gesprengt und neue Gebäudeteile errichtet. Dabei wurden rund 100 t Granit als Fassadenverkleidung verbaut. Die exponierte Lage auf dem Felskopf forderte das Bauteam in jedem Prozess. Nur dank innovativen Lösungen konnte an dieser Lage das Bauwerk mit viel Handarbeit erstellt werden. Im Sommer 2019 wird dieses Schmuckstück als Ausgangspunkt für die Besteigung von Galenstock, Gletschhorn und Tiefenstock wieder für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Ruedi Degelo

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