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Klein Matterhorn: Ein Bauplatz der Extreme

Klein Matterhorn, Zermatt (VS)

Am Gipfel des Klein Matterhorns (3’883 m ü. M.) arbeiten wir für die Zermatt Bergbahnen mit Seilsicherung bei Temperaturen bis zu – 30 °C. Auf Hochgebirgsbaustellen herrschen Bedingungen, die schwer zu meistern sind. Wir zeigen auf, was es dazu braucht.

Unser Team arbeitet am Projekt «Matterhorn Alpine Crossing» der Zermatt Bergbahnen mit, das eine durchgehende, ganzjährige Verbindung zwischen Zermatt und dem italienischen Ort Cervinia herstellt. Letzte Etappe ist eine neue Dreiseil-Umlaufbahn von Testa Grigia aufs Klein Matterhorn. Es entsteht damit die höchste durchgehende Alpenüberquerung per Seilbahn. Zu unseren Hauptaufgaben gehören der Plattformbau für die Materialseilbahn, verankerte Netzabdeckungen für die Sicherheit sowie der Felsabbau am Gipfel.

Klein Matterhorn, Zermatt (VS)
Visualisierung der neuen Bergstation am Klein Matterhorn. Bild: Zermatt Bergbahnen

Erfolgsfaktoren im Hochgebirgsbau
Das richtige Team
Kooperatives Projektmanagement
Präzise Baulogistik
Angepasste Bautechniken
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Unter den Extrembedingungen einer Hochgebirgsbaustelle kommt der Arbeitssicherheit eine dominante Rolle zu. Hier braucht es top ausgebildete Spezialisten mit Erfahrung und Fachwissen sowie eine tadellose Arbeitsvorbereitung, um dem schwierigen Gelände und den extremen Wetterverhältnissen zu trotzen und unfallfrei zu arbeiten. Um neben einer sicheren Arbeitsweise auch die Leistungserreichung sicherzustellen, sind Kompetenz, Leidenschaft und Durchhaltewille des Teams gefragt. Nur wer die fachlichen Qualifikationen mitbringt, kann auf einer Baustelle wie dem Klein Matterhorn zum Einsatz kommen. Wir investieren hierzu laufend in die fachliche Entwicklung unserer Mitarbeitenden. Um im hochalpinen Gelände erfolgreich zu sein, braucht es ein Team mit Leidenschaft und sehr viel «Biss». Ein hohes Mass an Sicherheitsbewusstsein und Sozialkompetenz sind dabei aber genauso wichtig wie ein hohes Schulungsniveau. Bei Gasser Felstechnik sind wir sehr stolz darauf, auf genau solche Mitarbeitende zählen zu dürfen.

Das richtige Team ist entscheidend: Auf 3’883 m ü. M. fühlen sich unsere Spezialisten wohl
Das richtige Team ist entscheidend: Auf 3’883 m ü. M. fühlen sich unsere Spezialisten wohl

Bauen im Hochgebirge stellt überdurchschnittliche Anforderungen an das Projektmanagement. Das Gelände erfordert eine genaue Abstimmung der einzelnen Arbeitsschritte im Bauprozess – über die involvierten Unternehmen hinweg. Um dem gerecht zu werden, ist Erfahrung zentral. Aber auch die Identifikation mit dem Projekt und dessen Zielen ist entscheidend: Wir übernehmen mit Bauherrschaft, Projektleitung, Ingenieuren, Geologen, Partnerfirmen und Nebenunternehmern die Verantwortung für das Gesamtprojekt. Jede Phase verlangt eine kooperative und transparente Zusammenarbeit mit einer offenen Kommunikation. Wenn alle am Gesamtkonzept der Bauaufgabe mitarbeiten, können wir den erschwerten Bedingungen gerecht werden. Wir dürfen auf eine langjährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Zermatt Bergbahnen AG zurückblicken. Seit Oktober 2015, damals für den Bau der 3S-Bahn ab Trockener Steg, sind wir immer wieder auf dem Klein Matterhorn tätig. So konnten wir gemeinsam mit Partnerfirmen unsere Erfahrung ausbauen und auf den darauffolgenden Baustellen wieder einbringen, um Leerläufe zu verhindern und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

Klein Matterhorn, Zermatt (VS)
Bauinstallationen am Gipfel

Auf den Gebirgsbaustellen herrscht in den meisten Fällen Platzmangel. Deshalb ist der Arbeitsvorbereitung und der Baulogistik grosse Beachtung zu schenken. Installationen und der Materialeinsatz müssen minutiös geplant werden, wenn keine Strasse den Bauplatz erschliesst. Der Grundsatz der Logistik, dass das zu verbauende Material in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein muss, hat hier umso mehr Bedeutung. Die Verpackungseinheit muss auf die verschiedenen Transportmittel (Materialseilbahn oder Helikopter) abgestimmt sein und das Material vor den extremen Temperaturen schützen. Um den Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, wird Baumaterial möglichst just in time angeliefert und umgehend verbaut. Der Polier plant hierzu über mehrere Wochen die Arbeitsschritte mit der dazugehörigen Logistik, um bei Lieferengpässen oder Wetterschwankungen das Bauprogramm nicht zu gefährden.

Damit wir die verschiedenen Verankerungen in der erforderlichen Qualität erstellen können, sind mehrere zusätzliche Arbeitsschritte notwendig, die im Tal nicht notwendig wären. Die Wahl des Inventars ist dabei sehr entscheidend. Die Maschinen haben in dieser Höhe, wie der Mensch auch, aufgrund der dünnen Luft eine verminderte Leistungsfähigkeit. Die Gerätschaften brauchen viel Power sowie Zusatzkomponenten, müssen aber dennoch handlich bleiben. Leichte und kraftvolle Maschinen sind ideal. Beim Bohren werden spezielle Bohrsuspensionen eingesetzt, damit das Bohrloch nicht gefriert und die Umwelt nicht belastet wird. Anschliessend muss das Bohrloch vor dem Injizieren und Versetzen des Ankers beheizt werden. Die Injektionskomponenten müssen in der richtigen Temperatur verarbeitet werden, um die Pumpbarkeit zu gewährleisten, aber gleichzeitig den Abbindeprozess nicht zu beeinflussen. Dies gilt für fast alle baulichen Massnahmen, bei denen Wasser und Bindungsmittel zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel bei Spritzbetonarbeiten.

Die extreme Höhe und die vielfältigen Klimaunterschiede machen die Baustelle auf dem Klein Matterhorn auch für uns zu einer echten Herausforderung. Kein Tag ist wie der andere. Deutliche Temperaturschwankungen von Plus auf Minus innerhalb Stundenfrist sind keine Seltenheit. Unser Polier muss die Arbeitssicherheit vor jedem Arbeitsbeginn neu beurteilen. Arbeitsprozesse müssen an manchen Tagen mehrmals überdacht und angepasst werden. Kälte und Schnee in Kombination mit Wind zwingen uns dazu, die Arbeiten an manchen Tagen zu unterbrechen. Und wärmere Temperaturen legen immer wieder neue Felspakete oberhalb der Baustellen frei, die dann umgehend gesichert werden müssen. Dank einem durchdachten Projektmanagement mit kurzen Entscheidungswegen wird die Situation jeweils umgehend beurteilt und die Massnahmen werden umgesetzt.

Klein Matterhorn, Zermatt (VS)
Anpassungsfähigkeit ist gefragt: Bei Tauwetter kommen immer wieder instabile Felspakete zum Vorschein

Robert Haas

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