Brünigstrasse, Lungern (OW)
Mit regelmässigen geologischen Kontrollen und entsprechenden Massnahmen werden am Brünigpass Unfälle durch Steinschlag und Rutschungen verhindert.
Die Brünigstrasse wird regelmässig auf geologische Risiken begutachtet. Bei den jährlich angesetzten Felsreinigungsarbeiten auf dem Abschnitt zwischen der Raststätte OWi-Land und der Passhöhe stehen gewisse risikoreiche Zonen besonders auf dem Radar. Im Jahr 2020 wurde eine Veränderung im Gelände ob dem «Letzihüttli » registriert, welche dem Geologen Sorge bereitete.
Geländeverformung
Neben einer bestehenden Netzabdeckung war eine Geländeverformung erkennbar, und auch das vom Netz abgedeckte Material zeigte eine Sackung im zurückgehaltenen Körper. Als Sofortmassnahme montierte man damals eine zusätzliche, behelfsmässige Netzabdeckung gegen ein weiteres Abgleiten des Materials. Parallel dazu erarbeiteten die Geologen ein Projekt zur Behebung dieser Situation. Ende 2020 war das Projekt des Bundesamtes für Strassen ASTRA definiert, und man plante daraufhin eine Ausführung im Jahr 2021, mit welcher wir beauftragt wurden.
Das Sicherungsprojekt
Die zu sichernde Zone konnte in zwei Bereiche eingeteilt werden. Auf der linken Seite sollte eine horizontal laufende Bankung (abgesonderte Gesteinsschichten) im Kronenbereich zurückgebaut werden. Aus dieser Bankung konnte man bei der Felsreinigung regelmässig Steine aushebeln. Gleich im Anschluss daran lag der Bereich, wo sich die Geländeverformung zeigte. Die Bankung sollte zurückgebaut und eine Berme ausgebildet werden. Die Zone der Geländeverformung sollte abgetragen und mit einer neuen Netzabdeckung versehen werden. Zusätzlich wollte man auf der Berme einen neuen Abrollschutzzaun erstellen.
Nachtarbeit
Die Baustelle befand sich an einer engen Stelle, und ein Geländeabtrag war aufgrund des grossen Verkehrsaufkommens tagsüber nicht realisierbar. So plante man eine einwöchige Nachtarbeit, in welcher der Felsrückbau während Intervallsperrungen durchzuführen war. Danach konnten die Arbeiten mit einer ampelgesteuerten einspurigen Verkehrsführung wieder tagsüber erfolgen. Die geologischen Verhältnisse zeigten sich schlussendlich besser als angenommen und die geplante Netzabdeckung konnte minimiert, dafür der Abrollschutzzaun etwas verlängert werden.
Technische Daten
Geländeabtrag 250 m3
Netzabdeckung 100 m2
Rockstop-G-Zaun 76 m
Alexander Sacchet