Glovelier (JU)
Die Bahnlinie Glovelier – La Chaux-de-Fonds, betrieben von den Chemins de Fer du Jura, ist regelmässig von Steinschlägen betroffen. Für die Sicherheit und Stabilität der Verbindung wird nun ein Schutzprojekt realisiert.
Insbesondere der Abschnitt von Glovelier nach Pré-Petitjean wird wiederkehrend Schauplatz von Steinschlägen – auch während der Bauzeit. Nach einem Ereignis am 10. Dezember 2018 musste der Bahnverkehr für drei Tagen unterbrochen werden. Um die Sicherheit langfristig zu gewährleisten, sind wir seit dem 4. Juni 2018 daran, Steinschlagschutzwerke zu montieren, Felsblöcke abzubauen und Netzabdeckungen zu verlegen.
14 km lange Baustelle
Die Herausforderung dieser Baustelle besteht in der minutiösen Planung und Organisation vor Ort. Die vier Installationsplätze sind weitläufig verteilt und für LKWs schwer zugänglich. Die gesamte Belieferung der Arbeitsplätze erfolgt deshalb per Helikopter. Der Aufgabe unseres Poliers kommt so eine hohe Bedeutung zu. Er ist permanent gefordert vorauszudenken, sodass stets gearbeitet werden kann – auch wenn wit terungsbedingt nicht geflogen werden kann. Nebst den Steinschlagschutzwerken gibt es heikle Felspfeiler und Blöcke abzubauen. Diese sind stark hinterklüftet und müssen mit grösster Vorsicht und aufwendig abgebaut werden, weil sie sich im steilen Gelände oberhalb der Bahnlinie befinden. Wir arbeiten in zwei bis drei Massnahmenbereichen gleichzeitig, deshalb dauern die Versorgungsflüge bis zu vier Stunden in einem Stück. Geflogen wird bei laufendem Bahnbetrieb unter Aufsicht unseres Sicherheitschefs.
Ein gefährdeter Vogel und schwierige Geologie
Zu dieser komplexen Baustellenversorgung kam ein weiteres Element hinzu: Um den Lebensraum eines geschützten Uhus nicht zu beeinträchtigen, galt es zwischen Januar und Ende Juli eine Flugverbotszone zu beachten. Dementsprechend musste vorgängig das Bauprogramm angepasst werden und verschiedene Massnahmen wurden letztes Jahr vorgezogen. Mit diesen Einschränkungen ist eine gute Zusammenarbeit mit der Helikopterfirma unerlässlich. Immer wieder müssen wir mit der schwierigen örtlichen Geologie kämpfen. Schon beim Anbohren von ersten Versuchsankern wurde klar, dass ein Teil der Bohrungen verrohrt ausgeführt werden muss. Der Jurakalk ist nämlich erheblich zerklüftet und führt zum Teil nasse Lehmschichten.
Geplante Totalsperrung
Viele Massnahmen können aus Sicherheitsgründen nicht während des laufenden Bahnbetriebs ausgeführt werden. Der Bauherr entschied sich hier für eine Totalsperrung, die sechseinhalb Wochen andauert. Bis vor wenigen Tagen arbeiteten wir im Durchlaufbetrieb, um in dieser kurzen Zeit unter anderem 900 Anker zu bohren und 5’000 m2 Netzabdeckung zu montieren. Wir haben bis zu 23 Mitarbeitende und vier Leichtbohrlafetten im Einsatz, um diese Aufgabe zu bewältigen. Die Versorgung muss natürlich auch laufend erfolgen. Dafür wird bis zu drei Mal in der Woche geflogen. Das wichtigste Thema ist die Sicherheit – speziell in dieser Periode, in welcher gleichzeitig mehrere Baustellen von Dritten auf der Bahnlinie laufen und Baustellenzüge verkehren. Hin und wieder müssen wir das Programm anpassen, je nach Angaben des Sicherheitskoordinators. Bis jetzt ist die Baustelle unfallfrei verlaufen und wir hoffen, dieses Grossprojekt bis Ende September so abschliessen zu können.
Technische Daten
Bohrmeter 6’500 m
Stützenfundamente 220 Stk.
Armierungen 28 t
Beton 120 m3
Steinschlagschutzwerke, 100 – 2’000 kJ 1’700 m
Netzabdeckungen 5’000 m2
Flugminuten 7’800 min
Projet intégral de protection contre les chutes de pierres pour les Chemins de Fer du Jura
La ligne ferroviaire Glovelier – La Chaux-de- Fonds, en particulier la section Glovelier – Pré-Petitjean est exposée aux dangers naturels. Afin de protéger durablement la voie et ses usagers, nous avons été mandatés pour mettre en place des filets pare-pierres, des treillis plaqué et pour la purge et le concassage de blocs instables. Nous travaillons depuis le 4 juin 2018 pour réaliser ces travaux de grande envergure: 56 mesures techniques à traiter qui s’étendent sur 14 km. Les zones de travail sont approvisionnées par hélicoptère à partir de quatre places d’installations ce qui demande une planification minutieuse du contremaître afin de garantir la continuité du chantier et ce même lorsque les conditions météorologiques ne permettent pas d’héliporter. À cette organisation complexe s’ajoute la présence du Hibou Grand-Duc sur le site de janvier à juillet. Pendant cette période les vols dans le périmètre du nid étaient interdits. Nous venons de terminer une phase intensive à savoir 6,5 semaines de fermeture total pendant laquelle nous avons travaillé avec vingt collaborateurs et quatre foreuses, nuit et jour. Nous espérons pouvoir achever les travaux sans accidents fin septembre.
Laura Schärz