Bruno Enz
Für den neuen A8-Strassentunnel Kaiserstuhl entsteht auf Giswiler Seite ein tiefer Portaleinschnitt, bei welchem wir für die Baugrubensicherung zuständig sind. Polier Bruno Enz (50) leitet unsere Arbeiten vor Ort. Er gibt uns Einblick in das Grossprojekt und seine Führungswerte.
Über drei Jahrzehnte ist Bruno Enz (50) Teil des Teams: Direkt nach seiner Lehre als Maurer trat Bruno im August 1992 in die Firma ein. Eine bewegte Phase der Firmengeschichte, in welcher die Spezialisierung rasch vorangetrieben wurde – und der Giswiler mittendrin war. Er absolvierte die Sprengprüfung, arbeitete im Untertag und in der Felssicherung. Nach seiner Weiterbildung zum dipl. Tiefbaupolier führte er unzählige Baustellen und spezialisierte sich im Bereich Spezialtiefbau.
Pascal Limacher: Als schweizweit tätiger Spezialist hast du für einmal Heimspiel: Schön, als Giswiler mal auf eigenem Gemeindegebiet zu bauen?
Bruno Enz: Auf jeden Fall! Ich geniesse den kurzen Arbeitsweg. Über den Mittag gehe ich aber nicht nach Hause, sondern esse gemeinsam mit meinem Team im Restaurant direkt gegenüber der Baustelle. Es ist schön, etwas für die eigene Gemeinde zu machen und auch, dass das eigene Umfeld für einmal die Baustelle täglich mitverfolgen kann.
Wir sind hier innerhalb der ARGE OW tätig. Wie koordinieren wir die Zusammenarbeit mit den ARGE-Partnern?
Es gibt eine wöchentliche Koordinationssitzung unter den Bauführern. Mein Polierkollege bei PK Bau und ich besprechen uns täglich am Morgen, damit wir gemeinsam zu einem guten Tagesergebnis kommen.
Arbeitssicherheit steht bei uns an erster Stelle. Auf was achtest du bei diesem Projekt im Speziellen?
Es handelt sich um eine Linienbaustelle auf rund 400 Metern. Die Baugrube ist tief. Links und rechts der Grube ziehen wir fortlaufend die Absturzsicherung nach, das ist hier am wichtigsten. Gegenüber der Strasse sind wir mit New Jersey-Elementen geschützt.
Viele sagen, etwas vom schönsten an einem Bauberuf sei, noch Jahrzehnte auf sein Werk blicken und stolz sein zu können – der Tunnel Kaiserstuhl ist sicherlich ein solches Werk. Was motiviert dich persönlich?
Bei uns im Spezialtiefbau trifft das eben gerade nicht zu, denn unsere Bauwerke werden meistens wieder zugedeckt. Von der Arbeit bleibt wenig sichtbar, auch hier beim Tunnel Kaiserstuhl ist das so. Aber man sieht jeden Abend, was man geleistet hat, das ist dankbar. Das Tagesziel zu erreichen oder mit dem Team gar zu übertreffen, das ist meine Motivation.
Weshalb sollten junge Menschen bei uns Karriere machen?
Die Firma ist gut geführt und wir werden bestens ausgerüstet. Wir haben ein super Team mit vielen jungen Menschen und den Zusammenhalt. Und dann natürlich die Vielseitigkeit meines Berufs: Wir arbeiten mit Beton, Spritzbeton, Ankern, Pfählen. Wir verfügen über einen super Maschinenpark. Auch haben wir viele Aufstiegsmöglichkeiten vom Grundbauer, Vorarbeiter, Polier bis zum Bauführer. So gibt es eine breite Auswahl an möglichen Tätigkeitsfeldern.
Dir eilt der Ruf voraus, in deinen Bauprojekten äusserst ehrgeizig zu sein. Zu Recht?
Das war vielleicht vor 15 bis 20 Jahren noch schlimmer, man wird auch älter (schmunzelt). Aber ja, da ist schon etwas dran, da muss ich Recht geben. Ich will gute Arbeit abliefern, dafür geben wir als Firma auch Garantie.
Gilt das auch privat, wenn du erster Tenor im Jodlerklub Giswil bist?
(lacht) Naja, das ist dann schon mehr Hobby. Da lass ich es auch mal gut sein und nehme es entspannter.
Bruno, besten Dank für das Gespräch.
Pascal Limacher
