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In der Ferne arbeiten

Tino Seiferth

Einige unserer Untertagmitarbeiter kommen aus dem umliegenden Ausland. Davon haben sich Einzelne in der Schweiz niedergelassen und fahren nur noch zu Feiertagen oder während den Ferien nach Hause. Wir haben jedoch auch Mitarbeiter, welche zwischen Arbeitsstätte und Wohnort pendeln.

Tino Seiferth ist Vorarbeiter in der Abteilung Untertag und arbeitet seit 15 Jahren bei uns im Unternehmen. Tino wohnt in Gera, einer Stadt mit rund 100’000 Einwohnern im deutschen Bundesland Thüringen. Die Geschichte hinter seinem Arbeitsweg interessiert uns, wir haben bei ihm nachgefragt.

Tino Seiferth
Tino Seiferth

Sebastian Gasser: Tino, was ist deine Motivation für die Arbeit in Lungern?

Tino Seiferth: In erster Linie hat mich damals die Arbeitsmarktsituation in Deutschland dazu gezwungen. Durch das Internet bin ich auf die Gasser Felstechnik AG aufmerksam geworden und habe mich beworben. Im Ganzen gesehen motivieren mich aber unsere Untertagprojekte.

Zahlreiche ausländische Mitarbeitende arbeiten bei uns. Wie sieht eine Arbeitswoche bei euch aus?

Die Arbeit im Wochenbetrieb ist bei dieser Entfernung eine ziemliche Belastung. Manchmal war ich freitags erst spät in der Nacht zu Hause und bin am Sonntagnachmittag schon wieder losgefahren. Nach Möglichkeit können wir auf grösseren Baustellen aber in einem Dekaden- System arbeiten. Das heisst, wir arbeiten von Dienstag bis Samstag und in der folgenden Woche von Montag bis Donnerstag. Anschliessend haben wir bis und mit Montag frei.

Wie sieht dein Tagesablauf am Tag der Heimreise aus?

Ich freue mich dann immer sehr auf zu Hause. Unsere Schicht endet um 14 Uhr. Danach gehe ich duschen und mach mich direkt auf die Heimreise. Von Lungern nach Hause sind es 690 km. Dies ergibt rund sieben bis acht Stunden Fahrzeit.

Wie legst du diese Strecke zurück? Bildet ihr eine Fahrgemeinschaft?

Wir fahren mit dem Auto und bilden, wenn möglich, Fahrgemeinschaften. Von Vorteil sind dann gute Gesprächspartner und das Aufteilen der Fahraufwendungen. Der Nachteil besteht dann aber, dass die Reise aufgrund der verschiedenen Wohnorte länger dauert.

Tino Seiferth
Die Wohnorte unserer Untertagmitarbeiter

Fährt ihr die Strecke in einem Stück?

Ja, wir legen die ganze Strecke, ausser ein oder zwei Tankstopps und WC-Pausen, in einem Stück zurück. Als Fahrzeugführer wechseln wir uns wöchentlich ab.

Wie vertreibt ihr euch die Zeit während der Fahrt?

Ich glaube, so wie alle anderen auch. Wir unterhalten uns über alles Mögliche, hören Musik, fluchen, lachen und schlafen.

Gibt es etwas, das dich am Pendeln nervt?

Ja, die Feiertage! An Ostern, Auffahrt, Pfingsten und in den Sommerferien ist das Verkehrsaufkommen richtig schlimm. Die zahlreichen Baustellen erschweren im Sommer das Pendeln zusätzlich.

Wie stehen deine Familie, Partnerin und Freunde zu deinem Job und dem langen Arbeitsweg?

Sie haben sich über die Jahre damit arrangiert und man plant seine Ferien, Termine und Feste entsprechend im Voraus. Dies ist jedoch für alle nicht immer einfach, vor allem wenn man Geburtstage verpasst. Momentan arbeite ich an einem Untertagprojekt auf fast 4’000 m ü. M. bei minus 20 °C. Zu Hause können sie sich das nicht vorstellen.

Gibt es die Möglichkeit, auf den Flugverkehr auszuweichen?

Leider lohnt sich das für mich nicht. Durch unsere Einsätze sind Heimreisen mit dem Flugzeug umständlich zu planen, Flughäfen befinden sich in Ballungsgebiet mit viel Verkehr und kurzfristige Buchungen sind teuer.

Hast du schon mal darüber nachgedacht, in die Schweiz zu ziehen?

Das funktioniert familiär nicht. Wir sind an unserem Heimatort zu stark verwurzelt und würden durch einen Wegzug sehr viel verlieren.

Zu guter Letzt: Wer fährt deiner Meinung nach besser Auto, die Deutschen oder die Schweizer?

Da sehe ich keinen markanten Unterschied. Viele Fahrzeugführer fahren sehr anständig, aber es gibt in Deutschland sowie auch in der Schweiz mühselige Autofahrer.

Tino, vielen Dank für dieses Interview.

Sebastian Gasser

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