Talstation Pilatusbahn, Alpnachstad (OW)
Die Pilatusbahnen modernisieren ihre Zahnradbahn – bekanntlich die steilste der Welt! Im Auftrag der Anliker AG übernahm unser Team den Rückbau von Gleisen sowie einen Felsabtrag und Sicherungen in der Talstation Alpnachstad.
Die 1889 eröffnete Zahnradbahn von Alpnachstad (440 m ü. M.) nach Pilatus Kulm (2073 m ü. M.) ist eines der touristischen Highlights des Kantons Obwalden. Mit bis zu 48 Prozent Steigung ist sie die steilste Zahnradbahn der Welt. Im Zuge der Erneuerung der Zahnradbahn mit neuen Triebwagen bis 2023 wird auch die Talstation ausgebaut. Ein Teil der Gleisanlagen bis zum Kilometer 0.3 wird erneuert und zwei neue Gleiswechselanlagen werden erstellt. Die Arbeiten erfolgen in zwei Winteretappen.
Ausbruch und Sicherung
Unser Baustart war Anfang November 2020: Es galt, den steilen Fels direkt hinter der Talstation für die Bauarbeiten zu sichern. Nach einer vorgängigen Felsreinigung wurde hierzu ein Rockstop-G-Steinschlagschutzzaun montiert. So geschützt, konnten wir mit dem Ausbruch an der bergseitigen Wand beginnen, welcher in der Talstation mehr Platz schafft. Der etappenweise Ausbruch des Felsen erfolgte mit einem hydraulischen Abbruchhammer. Gleichzeitig wurde unsere Grubensicherung aus Netzen, Spritzbeton und permanenten vorinjizierten Nägeln laufend nachgezogen.

Rückbau der Gleise
Als der Bahnbetrieb für die Winterpause eingestellt wurde, begannen die Arbeiten an den Gleisanlagen. Die Gleise sowie der Unterbau wurden rückgebaut und entsorgt. Da diese stark mit Öl verschmutzt waren, musste das Abbruchmaterial sortiert und gesondert entsorgt werden. Dies gestaltete sich in der steilen Hanglage nicht ganz einfach. Als zusätzliche Herausforderung kam dazu, dass die Qualität des alten Gleisunterbaus nur fortlaufend mit dem Abbruch beurteilt werden konnte und die Planung damit laufend erfolgte. Ein Umstand, der von allen Beteiligten die nötige Portion Flexibilität verlangte.

Neuer Gleiswender
Beim Aushub für den neuen Gleiswender wurde festgestellt, dass die bergseitige Natursteinmauer in schlechterem Zustand ist und nicht wie geplant nur unterfangen werden konnte. Es wurde entschieden, die Mauer abzubrechen und die dahinterliegende Böschung mit einer Nagelwand zu sichern. Das hatte natürlich Einfluss auf das Bauprogramm. Um den Start der Frühlingssaison trotzdem nicht zu gefährden, fielen unsere Weihnachtsferien kurz aus. Dank dem grossen Einsatz unserer Teams konnten wir den Aushub des Gleiswenders mit lediglich einer Woche Rückstand den Hochbauern für die Betonarbeiten übergeben. Weitere Arbeiten werden dann im nächsten Winter noch folgen.

Technische Daten
Rockstop-G-Zaun 30 m
Spritzbeton ab Silo 300 t
Netze K 335 8.1 t
Ungespannte vorinjizierte Anker 570 m
VVEV E Aushub 78 m3
Felsausbruch 2’310 m3
Betonabbruch 124 m3
Aushub A 888 m3
Hansueli Vogler