Obermättli, Weggis (LU)
In Weggis entstehen neun Terrassenhäuser. In der 170 m langen und bis zu 20 m hohen Baugrube sind wir nicht nur für den sprengtechnischen Felsabtrag verantwortlich, sondern setzen auch die von unserem Engineering geplante Baugrubensicherung in die Realität um.
Im Mai startete unser Team in Zusammenarbeit mit der Christen AG die Baugrube für die Überbauung «Obermättli» etwas oberhalb des Dorfkerns von Weggis. Mit einer Kubatur von rund 42’000 m3 erwartete uns eine grosse und vielseitig herausfordernde Baustelle. Da die Gasser Engineering AG bereits ab der Planungsphase für die Baugrubenstatik zuständig war, konnten mit der Vernetzung der Schnittstellen zwischen Planung und Ausführung Synergieeffekte zuhanden des Bauprojekts erzielt werden.

Gemeinsam zum Ziel
Unter internem Austausch mit den Experten aus unserer Abteilung Spezialtiefbau erstellten wir 170 m lange Longarinen aus Spritzbeton, welche mit temporären Litzenankern verankert wurden. Der nasse Sommer in Kombination mit diversen Wasserquellen im Hang oberhalb der Baugrube machten die Baupiste teilweise unbefahrbar. Zusätzlich sind in den Sommermonaten die Abfuhr von Aushub sowie Sprengarbeiten in Weggis untersagt. Gemeinsam mit den Kollegen der Christen AG konnten wir diese Schwierigkeiten mit einer geschickten Logistik innerhalb der Baustelle meistern.

Die Sprengarbeiten beginnen
Im September konnten wir dann endlich mit der Paradedisziplin unserer Abteilung beginnen. So nahm unser motiviertes Team die geschätzten 15’000 m3 Sprengfels in Angriff. Die Litzenanker konnten schnell abgeschlossen und die nächsten Ankerlagen mit Selbstbohrstäben gestartet werden. Der gesprengte Fels wird teilweise mit einer Brecheranlage zerkleinert und oberhalb der Baugrube direkt zur Erstellung eines Schutzdamms wiederverwendet. Dadurch wird das Risiko von Steinschlag aus der Felswand oberhalb der Baugrube eingeschränkt und die Abtransporte von Aushubmaterial minimiert.
Ausblick
Durch die Dimensionen der Baugrube dürfen wir beim Arbeiten die Aussicht über den Vierwaldstättersee noch etwas länger geniessen: Sobald die Lockermaterialschichten überwunden sind, erwarten uns noch 1’400 m2 Felssicherung. Das vielseitige Projekt begleitet uns voraussichtlich bis Ende März 2022. Was jetzt schon klar ist: Die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner des «Obermättli» werden eine fantastische Wohnlage geniessen können.
Technische Daten
Litzenanker 2’300 m
Selbstbohranker 3’000 m
Trockenspritzbeton 1’300 m2
Sprengfels zuoberst 15’000 m3
Felssicherung 1’400 m2
Rockstop-G 140 m
Adrian Spichtig