Simmeflue, Wimmis (BE)
Die steile Felswand der Simmeflue erhebt sich eindrücklich über dem Ortsteil Brodhüsi in Wimmis. In einer präventiven Sicherheitssprengung entfernten wir dort ein instabiles Felspaket von rund 130 m3.
Der Einsatz begann mit der Einrichtung des Hauptinstallationsplatzes in einem alten Steinbruch, etwa 150 Höhenmeter unterhalb der Arbeitsstelle. Von diesem Punkt aus transportierten wir mithilfe eines Helikopters das gesamte Arbeitsmaterial zu Plattformen, die wir in der Felswand montiert hatten. Etwas darunter befand sich das gefährliche Felspaket, das sprengtechnisch abgetragen werden musste.
Arbeitssicherheit
Vor Beginn der Bohrarbeiten führten wir eine Felsreinigung oberhalb der Einsatzstelle durch und errichteten einen Schutzzaun. Diese Massnahmen dienten dem Schutz unseres Teams vor Steinschlag. Zudem installierten wir ein provisorisches Auffangnetz im Wald unterhalb der Felswand, das verhindern sollte, dass gesprengtes Material auf die darunter verlaufende Hauptstrasse gelangt. Nun sicherten wir das Felspaket temporär mit Schubeisen und teilweisen Umgurtungen, um einem Spontanabbruch vorzubeugen.
Sprengvorbereitungen am Seil
Für die Bohrarbeiten mussten wir auf Handarbeit setzen: Zwei Mitarbeiter, gesichert am hängenden Seil, führten alle 57 Bohrlöcher mit einer durchschnittlichen Tiefe von 2.3 m per 18-kg-Handbohrhammer aus. Auch die Ladearbeiten wurden in der fast senkrechten Wand unter Seilsicherung durchgeführt. Insgesamt brachten wir rund 30 kg Sprengstoff ein, der sorgfältig verdämmt wurde, um maximale Wirkung bei minimalem Schleuderwurf zu erzielen. Dabei war höchste Präzision gefragt: Die Zündreihenfolge musste korrekt verbunden werden, und das komplizierte Zusammenspiel von Bergseilen und Zündleitungen erforderte absolute Konzentration vom Team. Abschliessend wurde die Sprengstelle teilweise mit Sprengmatten abgedeckt, um Schleuderwurf zu verhindern.
Erfolgreiche Sprengung
Am Nachmittag des 31. Oktobers 2024, nach gründlicher Vorbereitung und einem umfangreichen Absperrdispositiv, erfolgte die Sprengung um 15.00 Uhr. Nach dem Auflösen der Staubwolke konnten wir eine erfolgreiche Sprengung an der Simmeflue verkünden: Das Felspaket wurde kontrolliert entfernt, ohne dass Schäden an der umliegenden Infrastruktur entstanden.
«Das instabile Felspaket wurde vollständig abgetragen.»
PETER NESCHER, Geologe, Kellerhals + Haefeli AG
Leistungen Sicherheitssprengung
Bauzeit Oktober – November 2024
Auftraggeber Tiefbauamt des Kantons Bern
Kevin von Weissenfluh