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Sprengung für sichere Arbeitsplätze

Steinbruch Andeer (GR)

Im bündnerischen Andeer baut die Firma Toscano AG den grünlichen Andeer-Granit ab. Damit der Abbau langfristig sicher erfolgen kann, musste oberhalb des Abbaugebiets eine grosse Sicherheitssprengung durchgeführt werden. 

Am Eingang zur bekannten Rofflaschlucht wird im Steinbruch der Toscano AG hochwertiges Rohmaterial gewonnen. Der grünfarbliche Andeer-Granit ist schweizweit bekannt und wird zu vielfältigen Natursteinprodukten veredelt. In den nächsten Jahren ist geplant, den Abbau im Steinbruchareal weiter voranzutreiben. Schon länger war bekannt, dass sich oberhalb des neuen Abbaugebietes grosse Felsüberhänge sowie labile Felspartien befinden. Der Steinbruchbetreiber hat sich deshalb entschieden, die kritischen Felszonen mit einer Sicherheitssprengung zu entfernen.

Steinbruch Andeer (GR)
Felswand vor der Sicherheitssprengung

3D-Modell zur Sprengplanung

In einem ersten Schritt haben wir über Vermessungsdrohnen ein 3D-Geländemodell der gefährdeten Zone erstellt. Zusammen mit den verantwortlichen Personen wurde darauf basierend der genaue Abbauperimeter festgelegt. Ziel der Sprengung sollte es sein, die labilen Felspartien mit den Felsüberhängen zu beseitigen, um eine stabile Felsrückwand zu erhalten. Mit diesen Grundlagen wurde das Bohrschema erarbeitet und die Bohrlöcher wurden GPS-gestützt in der Felswand eingemessen.

Bis 55 m tiefe Bohrungen

Da die Bohrarbeiten inmitten der steilen Felswand auszuführen waren, mussten zuerst sämtliche Arbeitsplätze mit Seilsicherungen erschlossen werden. Während der gesamten Bauzeit sicherten sich die Mitarbeitenden mit Seilsicherung gegen Absturz. Eine körperlich wie geistig anspruchsvolle Tätigkeit, auf welche unsere Teams spezialisiert sind. Das Bohrinventar wurde mittels Helikopter direkt in die Felswand eingeflogen. Es galt, möglichst präzise Bohrungen für die Sicherheitssprengung zu erstellen. Keine leichte Aufgabe, denn einzelne Bohrungen mussten bis auf 55 m Tiefe erstellt werden.

Datenbasierte Ladeberechnung

Nach abgeschlossenen Bohrarbeiten haben wir die gesamte Bohranlage wiederum elektronisch vermessen und die Messdaten ins 3D-Modell importiert. So wird ersichtlich, wie die Bohrungen effektiv im Felsuntergrund verlaufen. Mit den ausgewerteten Daten konnte so eine exakte Ladeberechnung der Sicherheitssprengung erfolgen, welche die Sprengarbeiten wirtschaftlicher und sicherer macht. Um die Ladearbeiten in der Felswand zu vereinfachen, wurde für jedes Bohrloch zusätzlich ein Ladeschema erarbeitet.

Steinbruch Andeer (GR)
Vermessen eines Bohrlochs mit elektronischer Bohrlochsonde

Planmässige Ladearbeiten

Am Tag der Ladearbeiten wurden frühmorgens sämtliche Sprengmittel in Containersäcke verladen und per Helikopter zu den Bohrlöchern in die Felswand geflogen. Die Ladearbeiten erfolgten mit zwei Teams parallel, damit das Besetzen der Bohrlöcher zeitnah erfolgen konnte. Die Arbeiten konnten planmässig ausgeführt werden, was unter den topografischen Gegebenheiten nicht selbstverständlich war. Denn gewisse Bohrlöcher durchdrangen lockere Felsschichten, was immer die Gefahr des Zusammenfallens des Bohrloches birgt.

Sprengung ein voller Erfolg

Zur Durchführung der Sicherheitssprengung wurde vorgängig ein Sicherheitskonzept erarbeitet. Es galt, Wanderwege und Strassen im Gefahrenbereich abzusperren. Die Autostrasse musste dabei durch die Kantonspolizei kurzzeitig für den Verkehr gesperrt werden. Am 7. Dezember 2022 um 14.00 Uhr war es endlich so weit: Nach langer Planungs- und Vorbereitungszeit konnte der Sprengleiter die Detonation auslösen. Im engen Tal stürzte das Felsmaterial in die Tiefe und es stieg eine Staubwolke entlang der Felswand in die Luft. Nachdem sich der Staub verzogen hatte, konnte aus der Ferne die neue Felswand begutachtet und beurteilt werden. Der Fels wurde mit der Sicherheitssprengung genau so gelöst, wie dies geplant wurde. Die Sicherheitssprengung war somit ein voller Erfolg. Im Frühjahr 2023 wurden noch abschliessende Felsreinigungsarbeiten ausgeführt.

Steinbruch Andeer (GR)
Erfolgreiche Sicherheitssprengung

Technische Daten
Bohrlöcher 16 Stk.
Bohrlängen 18 – 55 m
Abbauvolumen 9’660 m3 fest
Sprengstoff 2’220 kg

Marco Rohrer

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