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Das Kraftwerk Erstfeldertal entsteht

ARGE IMGA, KW Erstfeldertal (UR)

Die Kraftwerk Erstfeldertal AG baut in Erstfeld (UR) ein Laufwasserkraftwerk mit einer geplanten Jahresleistung von 32 GWh. Zur Stromgewinnung soll dabei der Alpbach genutzt werden.

Das Projekt steht unter der Gesamtprojektleitung der Elektrizitätswerk Altdorf AG (EWA). Mit der Bauausführung wurde die ARGE IMGA, bestehend aus Implenia und Gasser Felstechnik, beauftragt. Die Geschichte zur Nutzung der Wasserkraft am Alpbach beginnt bereits im Jahr 1918, als das EWA Stauversuche beim Fulensee unternahm. Später dann, in den 50er-, 60er- und auch 80er-Jahren, rückte der Alpbach erneut wieder in den Fokus für eine Nutzung zur Energiegewinnung. In der Folge wurden mehrere Projektstudien zur Nutzung des Bachs erstellt. Vor rund zehn Jahren schliesslich gelangen nochmals verschiedene Projekte zur Wasserkraftnutzung im Erstfeldertal aufs Tapet, zur Umsetzung kamen diese jedoch nie.

ARGE IMGA, KW Erstfeldertal (UR)
Stollenportal Tal

Alpbach liefert erneuerbare Energie

Ab Ende 2017 nahm das Projekt Kraftwerk Erstfeldertal wieder Fahrt auf. Nachdem die Zusage für die kostendeckende Einspeisevergütung verlängert werden konnte, wurde umgehend eine Vorstudie für ein kleineres Werk ausgearbeitet. Am 19. November 2018 erfolgte schliesslich die Baubewilligung. Das Wasser zur Stromgewinnung wird im Gebiet Schopfen (730 m ü. M.) gefasst und von dort zu einem unterirdischen Entsander geleitet. Anschliessend wird es in einer unterirdischen Triebwasserleitung hinunter nach Erstfeld geführt. Am Ende des Triebwasserwegs im Spätach (486 m ü. M.) führt eine erdverlegte Druckleitung zur Kraftwerkzentrale. Das Bruttogefälle liegt bei 244 m.

Arbeitsteilung innerhalb der ARGE

Die Implenia übernimmt innerhalb der Arbeitsgemeinschaft IMGA sämtliche Aushubarbeiten, Erschliessungen und Betonarbeiten. Dazu gehören auch der Bau der Zentrale und des Fassungsbauwerks, welche übertage liegen. Unser Team der Abteilung Untertag zeichnet sich für alle Untertagbauten sowie Baugrubensicherungen verantwortlich. Dabei entstehen folgende Untertagbauwerke:

  • Rohrstollen: Länge 743 m, Querschnitt 13 m2, Steigung 20 %
  • Schrägschacht: Länge 83 m, Querschnitt 5.5 m2, Steigung 146 %
  • Überleitkanal: Länge 17 m, Querschnitt 40.8 m2, Steigung 3.4 %
  • Entsanderstollen: Länge 81 m, Querschnitt 65 m2, Steigung 3.4 %
KW Erstfeldertal
Längenprofil

Vorgängige Felssicherung

Diesen Mai begannen unsere Arbeiten mit Spezialisten aus einer anderen Abteilung. Vor Start der Vortriebsarbeiten waren nämlich umfangreichere Felssicherungsarbeiten im Portalbereich notwendig. Die dichte Vegetation im steilen Gelände oberhalb des Portals forderte das Team der Felssicherung. Auch im Bereich der Wasserfassung im Gebiet Schopfen waren Schutzmassnahmen vor Steinschlag notwendig. Hierbei profitierte die Bauherrschaft davon, dass wir die verschiedenen Spezialkompetenzen unserer Unternehmung gewinnbringend kombinieren können.

Gute Vortriebsleistung

Einen Monat später konnten dann unsere Vortriebsmannschaften loslegen: Auf die Baustelleninstallation folgten die Baugrubensicherung für die Kraftwerkszentrale sowie das Portal im Bereich der Fassung. Unser leistungsstarkes, motiviertes Fachpersonal absolvierte bereits am 17. Juni die erste Sprengung am Rohrstollen. Das Portal bei der Wasserfassung konnte im Juli fertiggestellt werden. Den Überleitkanal mit Rohrschirm erstellten unsere Mineure im Lockergesteinsvortrieb. Der Entsanderstollen wird mittels Sprengvortrieb in Etappen erstellt, wobei erst die Kalotte und anschliessend die Strosse ausgebrochen werden.

ARGE IMGA, KW Erstfeldertal (UR)
Gewölbesicherung

Die nächsten Schritte

Unser Ziel ist es, bis Ende Januar 2020 den Rohrstollen komplett ausgebrochen zu haben und im darauffolgenden Monat den Ausbruch des Entsanderstollens fertigzustellen. Mit Blick auf die bisherigen Leistungen unseres Teams sind wir zuversichtlich, diese Zielsetzungen zu erreichen. Anschliessend an die Ausbrüche des Rohrstollens und des Entsanders werden wir im Frühjahr 2020 mit der Realisation des Schrägschachtes mit einer Steigung von 146 % beginnen können.

Herbert Brandstätter 

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