Galerie de Barberine, Emosson (VS)
Für die Nant de Drance SA brachen wir im Gebiet Emosson einen Tunnel durch die alte ausgediente Staumauer Barberine aus. Durch diesen Tunnel lassen sich die Wasserspiegel der beiden Seen besser ausgleichen.
Die Installationsarbeiten starteten wir am 14. März 2015 bei winterlichen Verhältnissen auf 1‘900 m ü. M. Als einziger Zugang für unsere Baustelle diente der rund sechs Kilometer lange Zugangsstollen von Châtelard her zum Portal Collecteur-Ouest, das als Erschliessung der Hauptarbeiten vom Objekt Nant de Drance dient. Vom Collecteur-Ouest aus führte die Zufahrtsstrasse durch einen Lawinenhang, der uns im Verlauf der Arbeiten noch etliche Male behinderte, da die Strasse mehrmals gesperrt werden musste. Grosse Herausforderungen waren die Logistik und die Gewährung der Arbeitssicherheit. Das Sicherheitsdispositiv des Bauherrn mit vor Ort stationierten Bergführern, die stets die Lawinensituation im Auge behielten, war vorbildlich und klappte einwandfrei.
Alpine Herausforderungen
Vom Installationsplatz her führte eine ca. 200 Meter lange Zufahrtsstrasse mit einer Neigung von bis 32 % zum Portal. Diese Zufahrtsstrasse mussten wir vorgängig verbessern, damit sie einfacher befahrbar war. Den 28 Meter langen Tunnel mit einem Querschnitt von 66 m² brachen wir in zwei Teilen (Kalotte und Strosse) aus. Vom Ende des Tunnels aus stachen wir mit einem kurzen Stollen an die Oberfläche auf der anderen Seite der Staumauer hoch. Von diesem Niveau aus konnten wir anschliessend mit dem Abtrag des Voreinschnitts beginnen. Der ganze Tunnel wurde mit Stahleinbau und Spritzbeton gesichert und verkleidet. Als die Arbeiten im Frühsommer immer mehr vorankamen, wurde die Zufahrtsstrasse zur Baustelle oftmals von ca. 9.00 bis gegen 19.00 Uhr für die Durchfahrt gesperrt. Dies erschwerte die Versorgung der Baustelle zusätzlich. Auch diese grosse Herausforderung konnte jedoch gelöst werden. Am 10. Juni 2015 konnten wir die Baustelle räumen und dem ansteigenden See Platz machen.
Schwierige Portalzufahrt im Schnee Voreinschnitt Durchlass in der Staumauer
Technische Daten
Ausbruch Tunnel 2’300 m3
Abtrag Voreinschnitt 3’600 m3
Reibrohranker 150 Stk.
Stahleinbau 20 t
Spritzbeton 490 m3
Beton 70 m3
Christian Grossniklaus
