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Durchschlag beim «Projekt Fels»

Gletschergarten Luzern (LU)

Nach 456 Kalendertagen und mehr als 460 Sprengungen haben wir am 3. Dezember 2019 den Durchschlag im Gletschergarten gefeiert.

Damit der normale Betrieb des Gletschergartens so lang wie nur möglich aufrechterhalten bleiben konnte, haben wir die klassische Vorgehensweise auf den Kopf gestellt: Statt des Voreinschnitts brachen wir zuerst den Tunnel selbst aus. Dies ausgehend von den bereits ausgebrochenen Stollen. Der Durchbruch erfolgte in der Nähe des Spiegelsaals, wo ein Nebenunternehmer den Abbruch von Teilen des Spiegellabyrinths erledigte, bevor wir die Arbeiten am Voreinschnitt aufnehmen konnten.

Ausbruch entlang natürlichen geologischen Schichtungen

Einzigartiges Tunnelprofil

Die besondere Form der Firste machte dieses Projekt einzigartig: Die klassische Gewölbeform wich in diesem Projekt der architektonischen Gestaltung zur Sichtbarmachung der Gesteinsschichtungen. Somit wurden die versteinerten Luzerner Sandstrände im Fels des Gletschergartens mit einem Winkel von rund 50 ° «aufgestellt». Sämtliche Besucherstollen haben unsere Mineure in dieser Form ausgebrochen, die Alpenfaltung hat dazu ihre Vorarbeit geleistet. Der Felsengang besticht durch seine ständigen Form- und Dimensionsänderungen. Entsprechend musste auch mit einer weiten Gerätschaftspalette gearbeitet werden, nur die Mannschaft blieb stets die gleiche. Und so konnten wir uns je länger je mehr mit dem Projekt personifizieren und die geologischen und architektonischen Besonderheiten ehrgeizig meistern.

Funde im Felsen

Während des Sprengvortriebs haben wir einige der damaligen «Bewohner» dieser Küsten wieder gefunden. Es kam auch eine Vererzung zum Vorschein. Die Untersuchungen ergaben, dass es sich um sedimentiertes Holz handelt, woraus sich in einem biogeochemischen Prozess am Rande des eingeschwemmten Holzes ein goldiger Rand bildete. Die Hoffnung, mit dem goldigen Fund die restliche Finanzierung des Projektes zu realisieren, löste sich aber unter Sauerstoff- und Wassereinfluss auf. Der glitzernde Rand bestand nämlich aus dem häufig vorkommenden Mineral Pyrit, welches auch als «Narrengold » bekannt ist. Für die Finanzierung mussten andere Lösungen gesucht werden (dazu später).

Gletschergarten Luzern (LU): Pyrit
Die Vererzung (Pyrit, auch als «Narrengold» bekannt) enthält neben Eisen auch Kobalt, Zinn, Arsen und sogar etwas Silber

Verständnis der Nachbarschaft

Wir haben mehr als 460 Sprengungen mitten in der Stadt Luzern ausgelöst. Damit konnte das Volumen von 5’300 m3 Sandstein ausgebrochen werden, was in etwa einem Drittel des KKL-Konzertsaals oder fast dem gesamten Volumen dessen Echokammern entspricht. Während unserer Bauarbeiten sind wir auf grosses Verständnis der Nachbarschaft gestossen. Die Stiftung Gletschergarten hat auch in diesem Zusammenhang aussergewöhnliche Wege beschritten: Das Museum bleibt nämlich während der gesamten Arbeiten geöffnet, die Nachbarschaft wurde vor dem Projekt ausführlich und danach regelmässig informiert sowie proaktiv auf die Baustelle zur Besichtigung eingeladen. Während der gemeinsamen Bauzeit führte Andreas Burri, Direktor des Gletschergartens, mehr als vierzig Besuchergruppen durch die Untertagbaustelle und erklärte den Stand der Arbeiten.

Gletschergarten Luzern (LU): Bergsee
Der Bergsee am Ende des Felsenganges

Finanzielle Unterstützung

Dass wir uns an der Finanzierung des für Luzern touristisch wegweisenden «Projekt Fels» mit einer Spende beteiligen, war für uns selbstverständlich. Zur Entstehung des neuen Naturdenkmals haben wir mehrere Treppenstufen des Aufstieges aus dem Felsengang auf die Sommerau gespendet, somit ist die Erschliessung des Gartenhofes etwas näher gerückt. Unsere Spende versteht sich als Bekräftigung für die Arbeit der Stiftung Gletschergarten und ihrer Mission, den Gletschergarten für künftige Generationen zu erhalten und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Curzio Tonella

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