Kaverne Zmutt, Zermatt (VS)
Die weitgehend unterirdische Pumpstation Zmutt befindet sich im Mattertal und ist die leistungsstärkste Pumpstation des Wasserkraftwerkkomplexes Grande Dixence. Nun wird eine Pumpenturbineneinheit ausgetauscht.
Das Wasserkraftwerksystem Grande Dixence wird sowohl vom Bis- und Schaligletscher wie auch mit Wasser aus dem Gornergletscher gespeist. In Zmutt sind fünf Pumpen mit einer Gesamtleistung von 88 MW installiert, welche pro Saison etwa 140 Millionen m³ Wasser fördern. Dieses Wasser stammt aus dem Zmuttbach und wird in einem Stausee gespeichert. Von 1961 bis 1964 wurde die 74 m hohe Bogenstaumauer erbaut, sie verfügt über einen Stauinhalt von 850’000 m3. Ohne diese Anlagen würde der Zmuttbach mehrmals im Sommer über die Ufer treten. Über die Pumpstation Zmutt wird das Wasser in einen Druckschacht gepumpt, der es in den Trift-Stollen (2’400 m ü. M.) auf die Höhe des Hauptstollens leitet.
Austausch der Pumpenturbineneinheit
Im Rahmen eines Erneuerungsprojekts ist der Austausch der horizontalen Deriaz-Pumpenturbineneinheit 5 durch eine neue vertikale Francis- Pumpturbine mit neuem Motorgenerator und Frequenzumrichter vorgesehen. Für die Installation der neuen elektromechanischen Ausrüstung wird die bestehende Anlage weitgehend demontiert und die bestehende Betonfundation innerhalb in der Schieberkaverne abgebrochen. Die Felssohle wird für den Einbau der neuen Abzweiger, Drosselklappen, Kugelschieber und der Turbine ausgebrochen und im Anschluss die neue Betonfundationen erstellt.
Komplexes Projektmanagement
Für die E. Lauber & Sohn Hoch- u. Tiefbau AG führen wir die Abbruch- und Ausbrucharbeiten durch. Der Boden der bestehenden Kaverne wird über 6 m abgeteuft. Bei Bauarbeiten an Kraftwerken sind stets genaue Zeitpläne einzuhalten, meist ohne jegliche Zeitreserven, dafür mit mehreren Konventionalstrafen versehen. Ein exaktes Projekt- und Zeitmanagement ist also eine wesentliche Herausforderung. Die Koordination zwischen den vielen beteiligten Unternehmen (Bau, Stahlwasserbau, Demontage, Korrosionsschutz usw.) und dem laufenden Betrieb der Anlage wird von der örtlichen Bauleitung der HYDRO Exploitation SA gewährleistet.
Aufwendige Transporte
Sämtliche Transporte zur Baustelle müssen einen regelrechten 900 m langen Parcours durchlaufen: Zuerst durch den Zugang zur Schieberkammer, dann von der Hauptkaverne 10 m runter in die Maschinenkaverne hieven, danach durch den Zugangsstollen zur Pumpzentrale, bis das Tageslicht erreicht wird – und schliesslich auf einer 300 m langen Übertagstrecke bis zum Installationsplatz.
Technische Daten
Rostfreie Mörtelanker 24 Stk.
Stahlträger als Longarine 70 m
Betonabbruch fest 130 m3
Felsabbruch fest 135 m3
Beton schneiden 105 m2
Kernbohren 45 m
Ortsbeton 140 m3
Curzio Tonella