KW Ladral, Brigels (GR)
Im Rahmen der Gesamtinstandhaltung des Kraftwerks Ladral durften wir für den Bauherrn Repower die permanenten Litzenanker am Fixpunkt der Druckleitung erneuern – ein technisch anspruchsvolles Projekt mit Blick auf Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit.
Die Geschichte des Kraftwerks reicht bis ins Jahr 1972 zurück. Damals wurde mit dem Bau begonnen, und bereits im November 1973 konnte die Anlage erfolgreich in Betrieb genommen werden. Der ursprüngliche Fixpunkt der Druckleitung wurde damals mit zwei Felsankern gesichert. Im Zuge der umfassenden Sanierung im Jahr 2000 wurde dieser Fixpunkt mit zwei zusätzlichen Litzenankern verstärkt.

Ersatz der Litzenanker: Präzise geplant und umgesetzt
25 Jahre später stand nun die nächste grosse Etappe an: Der Ersatz der bestehenden Litzenanker durch neue Kontrolllitzenanker. Unser Engineering-Team unterstützte das Projekt von Beginn an mit fundierter Planung und entwickelte ein detailliertes 3D-Modell des gesamten Betonkörpers inklusive der Anker. So konnten potenzielle Konfliktstellen frühzeitig erkannt und ausgeschlossen werden.
Für die sichere Krafteinleitung entschieden wir uns, oberhalb des bestehenden Fixpunkts einen neuen Betonriegel zu erstellen. In diesen wurden bereits im Vorfeld Ankerhülsen für die spätere Montage der Lafette integriert – eine Lösung, die sowohl Effizienz als auch Präzision gewährleistete. Vorausschauend planten wir zudem zwei weitere Bohrstellen als Reserve ein. Diese dienen als Rückfallebene bei möglichen Schwierigkeiten mit den bis zu 5.5 m langen Kernbohrungen durch den Bestandsbeton oder auch als Option für eine künftige Sanierung. Nach der intensiven Planungsphase setzte unser Team die Arbeiten mit grossem Engagement und Professionalität um: In kurzer Zeit wurde eine stabile Arbeitsplattform errichtet, der neue Betonriegel betoniert und die Kernbohrungen zügig und präzise durchgeführt.


Herausforderungen im Felsen erfolgreich gemeistert
Bei den Zertrümmerungsbohrungen für die 15 m langen Litzenanker trafen wir auf mehrere Klüfte im Gestein. Diese wurden mittels Konsolidierung stabilisiert, bevor die Bohrlöcher erneut geöffnet wurden. Ein entscheidender Schritt, um eine problemlose Installation und spätere Injektion der Anker sicherzustellen.
Aufgrund des schwer zugänglichen Geländes wurde für den letzten logistischen Schritt ein Helikopter eingesetzt. So konnten auch die Anker punktgenau und sicher eingeflogen und versetzt werden.
Bereits nach nur vier Wochen Bauzeit konnte der vollständig erneuerte Fixpunkt wieder an Repower übergeben werden.

Leistungen Kernbohrungen, Bohren und Versetzen Litzenanker
Bauzeit August – September 2025
Auftraggeber Repower, Poschiavo
Simon Aeppli