Grätlitunnel, Gsteigwiler (BE)
Damit die Fahrgäste der Schynige Platte-Bahn den Grätlitunnel sicher passieren, haben wir im Winter und im Frühling einen durch Rutschung gefährdeten Abschnitt gesichert. Eine Sofortmassnahme, die Flexibilität und Teamwork verlangte.
Der bis zu 25 % steile Grätlitunnel liegt im oberen Drittel der Zahnradbahnstrecke hoch zur Schynige Platte. Ein Grossteil des Tunnels befindet sich in einem Rutschhang. Schon in den letzten Jahren waren diverse Sicherungsmassnahmen erforderlich. Das Lichtraumprofil war gefährdet, und aufgrund des gerissenen Gewölbes drohten grössere Platten abzustürzen. Für einen sicheren Bahnbetrieb waren also Massnahmen angezeigt.


Planänderung unter Hochdruck
Der Plan war es, diese Bereiche mit Ankern und Armierungsnetzen über den Winter zu sichern. Während den Bohrarbeiten musste jedoch festgestellt werden, dass der umliegende Bereich bereits sehr zerklüftet ist. Ein zweiter Einsatz im Frühling zum Abstützen der betroffenen Bereiche wurde beschlossen.

Der Zeitraum zwischen Schneeschmelze (sodass die Baustelle mit der Bahn versorgt werden kann) und der Saisoneröffnung war aber sehr kurz. Gefordert waren entsprechend hohe Leistungswerte. Keine leichte Aufgabe, wenn die Auswahl der Maschinen durch den Transport per Bahn oder Helikopter eingeschränkt ist.
Stahlbögen eingebaut
Sobald vor Ort installiert, wurde mit grossem Effort unseres Teams sowie jenes der Schynige Platte-Bahn gearbeitet. Schiene und Schotter im akut gefährdeten Bereich mussten entfernt werden – zur Beurteilung der Felssohle. Aufgrund der Verformung des Tunnels wurde Spritzbeton mit einer Stärke von bis zu 1 m etappenweise aufgetragen. Zur Aussteifung haben wir Stahlbögen gestellt und die Zwischenbereiche mit Spritzbeton ausgeglichen. Dank einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Bahn konnte das Vorhaben innert nützlicher Frist realisiert werden.

Leistungen Tunnelsanierung
Bauzeit Mai – Juni 2025
Auftraggeber Schynige Platte-Bahn
Adrian Spichtig