Spannorthütte SAC (UR)
Mit dem Aufstieg des Schreitbaggers über 562 Höhenmeter bis auf 1’954 m ü. M. erfolgte im Juni der Baustart zur Erweiterung der SAC-Hütte. Vier Monate später wurde der Rohbau mit der Talfahrt derselben 11 t-Baumaschine abgeschlossen.
Während dieser Zeit durften unsere Handwerker so einiges erleben. Zuerst konnten sie als «Bauhelden» in der gleichnamigen Webserie des Baumeisterverbandes mitwirken, um anschliessend gleich noch einmal Filmgeschichte in der SRF-Sendung «Hüttengeschichten» zu schreiben. Der eigentliche Bauheld war dabei natürlich unser Lernender Marc, dem damit die anspruchsvolle Rolle zukam, für das Baugewerbe Nachwuchswerbung zu betreiben.
Effiziente Arbeitsabläufe
Das Baustellenteam glänzte aber nicht nur im Fernsehen, sondern auch durch die clevere Planung der Arbeitsabläufe und als Resultat davon mit einer effizienten Arbeitsweise. Der Auftrag Spannorthütte war recht vielfältig. Die Arbeiten begannen mit einer anspruchsvollen Baugrube in sehr steilem Gelände. Anschliessend wurden permanente Anker zur Sicherung der neuen Hütte gegen Lawinenlasten und Pfähle zur Abstützung der neuen Südfassade gebohrt. Der Steilhang erforderte, dass selbst die südlich an den Keller anschliessende «Bsetzi» auf Pfähle abgestellt werden musste. Auch die Betonarbeiten verlangten einiges an Organisationstalent. So konnten mit dem Einsatz des Schreitbaggers als Hebegerät die Rotationszeiten des Helikopters beim Betonieren signifikant reduziert werden. Das «i-Tüpfli» setzten unsere Maurer mit ihren Natursteinmauern zur Verkleidung der Betonwände, aber auch beim Bau eines Lawinenabweisers und der einladenden Sonnenterrasse zwischen alter und neuer Hütte.

Grabenbau im Steilhang
Da sich die Hütte mit Wasser und Energie selbst versorgt, konnten wir auch eine Wasserfassung mit anschliessendem Graben für das 200 m tiefer liegende Kraftwerk erstellen. Im gleichen Graben ist auch die Leitung untergebracht, durch die das bereits vor geklärte Abwasser dem Sickerbeet zugeführt wird. Mit dem eigenhändigen Bau einer Warmwasser dusche kam unser Team zu einem eher unüblichen Komfort auf dieser Höhe. Der Wert dieser Anlage kam speziell bei schlechtem Wetter zum Tragen, was zum Glück nicht immer der Fall war.

Karl Jaggi / Pascal Siegrist