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Sicherheitssprengung oberhalb Freileitung

Steinbruch Bündner Rheintal (GR)

In steilem Gelände oberhalb des Rheins liegt dieser Steinbruch – und unmittelbar unterhalb verlaufen Energieleitungen durch das Rheintal. Bei Kontrollen wurden instabile Felsbereiche festgestellt. Für den Schutz der Leitungen und einen sicheren Steinbruchbetrieb wurden umfangreiche Massnahmen beschlossen. Unsere Spezialisten konnten mit Sicherheitssprengungen und bis zu 25 m langen Ankern für Sicherheit sorgen.

Im bündnerischen Rheintal sind die Felswände eines Steinbruchs auf deren Standfestigkeiten überprüft worden. Schnell wurde erkannt, dass Massnahmen erforderlich sind, um den Jahresabbau sicher weiterführen zu können. Denn unmittelbar unterhalb des Steinbruchs verlaufen eine Hochspannungs- und eine Gasleitung, welche durch die absturzgefährdeten Felspartien einem Risiko ausgesetzt waren. Daraufhin entschied sich die Bauherrschaft, umfangreiche Felssicherungs- und Sprengarbeiten auszuführen, um die Situation zu bereinigen.

«Es ist ein äusserst anspruchsvolles Projekt. Wir sind froh, mit Gasser Felstechnik eine sehr versierte Firma dabei zu haben.»

DANIEL FIGI, BTG Büro für Technische Geologie

Permanente Verankerungen

In einer ersten Phase galt es, eine Felswand mit total 92 permanenten Ankern von 6 bis 25 m Länge zu sichern. Die Bohrungen in der steilen Wand haben wir mit Mounty-Leichtbohrlafetten erstellt, welche auf Bohrschlitten platziert wurden. Mit einem Obendrehkran konnten die Bohrschlitten rationell von Bohrloch zu Bohrloch umgestellt werden, sodass unsere Arbeiten zügig voranschritten. Das Personal war dabei stetig am Seil gesichert.  Mit einem zweiten Team wurden anschliessend die Anker in die gebohrten Löcher versetzt und Injektionsarbeiten ausgeführt. Es war eine grosse Herausforderung, die bis zu 25 m langen und 850 kg schweren Anker in die Felswand einzubringen. Für diese Versetzarbeiten wurde zusammen mit unserem Betriebscenter eine Hebe- und Versetzeinrichtung entwickelt, damit die Anker sicher in der Felswand zusammengesetzt werden konnten.

Fokus auf Arbeitssicherheit

Durch den Arbeitsfortschritt nach unten in der Felswand rückten unsere Arbeitsstellen immer näher zur Hochspannungsleitung. Um die Sicherheit für das Baustellenpersonal zu gewährleisten, wurden zusammen mit dem Leitungsbetreiber praktische Lösungen erarbeitet. Zusätzlich musste ein Auge auf den teilweise starken Talwind gelegt werden, der Kranlasten zum Pendeln bringen konnte. Neben den Ankerarbeiten wurden rund 275 m3 Locker- und Felsmaterial aus der Felswand abgetragen. Mit einem Kleinbagger wurde dieses Material dossiert über die Felswand geschuttert. Grosse Felsblöcke im Haufwerk wurden fortlaufend mechanisch zerkleinert.

Sprengplanung am 3D-Modell

In der zweiten Phase galt es, ein labiles Felspaket von rund 3’000 m3 zu sprengen. Die grosse Herausforderung bestand wiederum darin, dass sich das Felspaket direkt oberhalb der Hochspannungsleitung befand. Die Sturzbahn des Felsmaterials verlief unter der Hochspannungsleitung hindurch, wo das Lichtraumprofil nur wenige Meter beträgt. Für diese sehr anspruchsvolle Sicherheitssprengung wurde im Vorfeld ein 3D-Modell erarbeitet, um präzise Daten der Gegebenheiten zu erhalten. Mit diesen Angaben konnte dann das Bohrschema erarbeitet werden. Nach dem Einmessen und Anzeichnen der 33 Bohrlochansatzpunkte erfolgten die Bohrarbeiten, die mit unserem Bohr- LKW sowie Leichtbohrlafetten unter Seilsicherung ausgeführt wurden.

3’000 m3 Sicherheitssprengung

Die Bohrarbeiten konnten planmässig abgeschlossen werden, sodass wir pünktlich mit dem Laden der Sprenganlage starten konnten. Mit zwei Teams wurden die Bohrlöcher mit rund 460 kg Sprengmitteln besetzt sowie das Zündsystem erstellt. Am 25. März 2024 um 15.00 Uhr war es endlich so weit – der Sprengmeister konnte die Sprengung auslösen. Das Felsmaterial stürzte präzise herunter und kam wunschgemäss im Auffangraum unter der Hochspannungsleitung zu liegen. Nach der Besichtigung vor Ort konnten keine Schäden an den Leitungsinfrastrukturen festgestellt werden, was alle Involvierten aufatmen liess. Die delikate Sprengung durften wir als Erfolg verbuchen.

«Das Sprengergebnis ist positiv. Wir haben keinerlei Schäden an der darunterliegenden Infrastruktur zu verzeichnen.»

MARCO ROHRER, Leiter Sprengbetriebe

Zweite, kleinere Sprengung

Oben an der Sprengstelle war das Ergebnis nicht wunschgemäss: Es wurde ein neuer abgelöster Grossblock erkannt. Die weiteren Massnahmen und Arbeitsschritte wurden zusammen mit den involvierten Fachpersonen besprochen. Damit der Auffangraum sicher geräumt werden konnte, haben wir den Sprengbereich händisch gesäubert. Weiter wurde eine Messeinrichtung installiert, um den Grossblock während den Schutterarbeiten zu überwachen. Das abtransportierte Felsmaterial konnte zu der Steinbrechanlage im Steinbruch transportiert werden, damit dieses weiterverarbeitet werden kann. Nach abgeschlossenen Räumungsarbeiten wurde der absturzgefährdete Grossblock mit einer kleinen zweiten Sicherheitssprengung erfolgreich gesprengt. Mitte Mai konnten wir damit die Sicherungs- und Sprengarbeiten abschliessen und den Steinbruch dem regulären Betrieb übergeben.

Leistungen Verankerungen, Sicherheitssprengungen, Felsreinigung
Bauzeit Januar – Mai 2024

Marco Rohrer

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