KW Robbia, Poschiavo (GR)
Das Wasserkraftwerk Robbia wurde vor über 100 Jahren gebaut und bezeichnete den Start der Wasserkraftnutzung im oberen Puschlav. Zurzeit wird es komplett erneuert.
Mit der Totalsanierung des Wasserkraftwerks Robbia soll die zuverlässige Stromproduktion im oberen Teil des Puschlavs für die Zukunft sichergestellt werden. Im Herbst 2020 hat die ARGE D. Martinelli AG/Gasser Felstechnik AG den Zuschlag für die Baumeisterarbeiten an der Überleitung Braita-Ascialikammer erhalten. Diesen Frühling haben wir unsere Installationsarbeiten im Valposchiavo aufgenommen, direkt neben dem schweizweit bekannten Gletschergarten Cavaglia.
Beengte Bergstrassen
Am Fusse des Berninamassivs und des Piz Palü lag noch Schnee, als unsere Mineure mit den Vorarbeiten begannen. Die erste Herausforderung war der Transport unseres Inventars auf den beengten Bergstrassen des Puschlavs. So kamen den Skitourengängern auf ihren Frühlingstouren unsere Mineure mit ihrem Bohrjumbo, dem Untertaglader und den Sprengstoffmagazinen entgegen.
Düker
Vor Aufnahme des eigentlichen Sprengvortriebs galt es unterirdisch einen sogenannten Düker in den Kreuzungsbereich des Ascialistollens mit dem Puntaltastollen zu bauen. Ein Düker ist eine Druckleitung zur Unterquerung beispielsweise eines Stollens. Dank dieser Unterquerung des Vortriebsstollens gelangt auch während unseren Vortriebsarbeiten weiterhin Wasser zum Kraftwerk Robbia, was dessen Weiterbetrieb ermöglicht.
Sprengvortrieb
Im Anschluss starteten unsere Mineure im Schichtbetrieb den sprengtechnischen Vortrieb für die Aufweitung des rund 1’500 m langen Freispiegelstollens. Mit einem massgeschneiderten Inventar wird das bestehende Profil des 2.1 m breiten und 1.9 m hohen Ascialistollens im Firstbereich um bis zu 2.4 m erhöht. Nach dem Streckenvortrieb erwartet unser Team dann die sprengtechnische Erweiterung der unterirdischen Apparatenkammer, welche als Regulierungskammer für den Freispiegelstollen verwendet wird.
Technische Daten
Ausbruch ca. 3’500 m3
Länge Freispiegelstollen ca. 1’500 m
Sebastian Gasser