Bodmen, Zermatt (VS)
Das Mehrfamilienhaus St. Niklaus der Familie Marcel und Vreni Imboden ist heute über einen steilen Weg und eine Aussentreppe erreichbar. Dies soll sich ändern.
Speziell im Winter erweist sich diese Erschliessung als unpraktisch, wenn der Zugang verschneit oder vereist ist. Das Mehrfamilienhaus wurde 2018 einer umfassenden Renovation unterzogen, bei welcher auch ein neuer Personenlift ausserhalb des Gebäudes realisiert wurde. Die Bauherrschaft hat sich nun entschieden, das Gebäude mit einem Stollen und einem Liftschacht einfacher zu erschliessen.
Unsere Aufgaben
Wir sind dabei für die Planung und die Bauleitung der untertägigen Bauwerke zuständig. Die Rohbauarbeiten werden durch die Baumeister E. Lauber & Sohn und die Gasser Felstechnik AG ausgeführt. Die Gesamtbauleitung wurde einem Architekten übertragen, welcher die lokalen Unternehmen für den Innenausbau koordiniert. Beim zu realisierenden Bauwerk müssen verschiedene grössere Herausforderungen gemeistert werden. Das Bauvorhaben wird unter sehr engen Platzverhältnissen in bebautem Wohngebiet erstellt. Das Portalbauwerk befindet sich direkt neben einem bestehenden Stollen. Der erste Ausbruch wird daher direkt neben diesem Stollen ausgeführt, wo die Felsüberdeckung nur gering ist. Da keine Ankerrechte gegeben wurden, dürfen die Felsanker nur bis an die Grundstückgrenze reichen. Dies hat Konsequenzen bei der Festlegung der Ausbruchsicherung.
Einige Herausforderungen
Die Kaverne beim Liftschacht befindet sich einerseits unter dem Mehrfamilienhaus St. Niklaus und hat andererseits einen geringen Abstand von 8 m gegenüber dem Nachbargebäude. Der neue Liftschacht im Fels muss von unten her an den 2018 gebauten Lift angeschlossen werden. Dies muss sehr erschütterungsarm geschehen, damit die bestehende Bausubstanz keinen Schaden nimmt. Zusätzlich muss der bis auf die Felsoberfläche gebaute Liftschacht verankert werden, damit keine Setzungen am Schachtkopf entstehen. Die Planung und Umsetzung der Rohbauarbeiten müssen also äusserst sensibel und vorausblickend durchgeführt werden. Die Ausführung ist von Mitte Mai bis in den Oktober 2019 vorgesehen.
Hans-Matthias Liechti