Thermoplan, Weggis (LU)
Für die Produktionserweiterung der Thermoplan AG in Weggis durften wir in Zusammenarbeit mit Gasser Felstechnik die Baugrube planen und ausführen. Das Credo dieses Bauprojekts: Digitalisiert von A bis Z.
Im Auftrag der Thermoplan AG konnten wir die Baugrube für den Neubau Werk 5 von Anfang bis Ende als Fachplaner begleiten. Für uns ein spannendes Projekt, nicht nur angesichts der Dimensionen, sondern vielmehr aufgrund des Digitalisierungsgrades der gesamten Planung und Ausführung. So konnten wir es als erstes Projekt im Bereich Baugrubensicherung mit BIM (Building Information Modeling), was zu Deutsch Bauwerksdatenmodellierung bedeutet, durchführen.
Sprengaushub nach 3D-Modell
Bereits nach wenigen Metern Lockermaterialüberdeckung konnte mit Felsen gerechnet werden. Somit kam beim Absenken der Baugrube nicht nur unser Spezialtiefbau-Team zum Zuge, sondern auch unsere Sprengexperten, die den anstehenden Fels für den Bagger in passende Stücke zerkleinerten. Ausgehoben wurde die Baugrube nach einem 3D-Modell, das durch uns erstellt wurde. Aufgrund der zum Teil ungünstigen Schichtung sowie der zerklüfteten Oberfläche des Felses wurde die Baugrube auf allen Seiten mit einer klassischen Nagelwand gesichert, sprich die netzbewehrte Spritzbetonschale mit Selbstbohranker rückverankert.
Koloss mit Auftrieb
Weil das neue Produktionsgebäude auf der gesamten Fläche im Grundwasser zu liegen kommt, musste das Gebäude gegen Auftrieb gesichert werden. Da der Neubau trotz den rund 4’000 m2 Grundfläche und einer Gesamthöhe von bis zu 35 m im Verhältnis zum Volumen ein zu kleines Eigengewicht hat, fast wie ein Hohlkörper, würde es sonst quasi schwimmen. Dazu wurden 210 Mikropfähle in den Felsen gebohrt, die dann auf Zug belastet das Gebäude am Boden verankern.
Technische Daten
Selbstbohranker (580 Stk.) 3’800 m
Spritzbetonfläche 1’900 m2
Mikropfähle (50 mm, 210 Stk.) 1’175 m
Roger Berchtold